Trotz Corona: Axa mit leichtem Wachstum in Q3 – Buberl lobt Industrietochter ‚XL‘ für Reduktion

Thomas Buberl, Axa-CEO. Bildquelle: Rapahael Dautigny über Axa.

Der französische Versicherungsriese spricht von einem „zurückfedern“ im dritten Quartal 2020. In Paris muss es kleine Federn geben, denn das Wachstum ist überschaubar. Gleichzeitig darf allerdings nicht vergessen werden, dass sich die Welt in einer Pandemie befindet und ein global tätiges Unternehmen davon nicht verschont bleiben kann. Der Chef Thomas Buberl ist zufrieden, insbesondere der Kurs der Industrietochter gefällt.

Die nüchternen Fakten des diesjährigen dritten Quartals gegenüber dem Vorjahreszeitraum zeigen insgesamt ein leichtes Plus. Die  P&C Revenues stiegen um zwei, die Health Revenues um vier Prozent. Die L&S net inflows stiegen um  0,9 Mrd. Euro, schreibt das Unternehmen. Interessant war der Hinweis, dass die Covid-19-Fälle nach wie vor bei 1,5 Mrd. Euro stehen. Zum „momentanen Zeitpunkt“ erwartet Axa nur einen „limitierten Einfluss“ von mit Covi-19 in Verbindung stehenden Fällen aus der zweiten Welle. Die vorherige Schadenschätzung von 1,5 Mrd. Euro bleibt bestehen. Im Sektor Life & Savings gab es ein Minus von sechs Prozent, bei den Gross Revenues einen minimalen Rückgang.

Der CEO-Buberl lobt sich und seine Strategie bei der Präsentation der Zahlen. „Die strategischen Entscheidungen in den letzten Jahren, priorisieren von technischen gegenüber finanziellen Risiken, hat die Gruppe sehr gut für die Zukunft positioniert. Die gute Performance in der Pandemie bestätigt das. Die Gruppe hat im dritten Quartal einen dynamischen Rückfederungsprozess gezeigt und bei den bevorzugten Segmenten P&C Commercial lines, Health und Protection ein dreiprozentiges Wachstum geschafft.“ Dann lobt der Chef noch die Mitarbeiter und Vertriebspartner, die in der Krise eng an den Kunden waren und so zum Erfolg der Gruppe entscheidend beitrugen.

Preisanstieg von 20 Prozent bei Axa XL

Ein Lob hatte er für den, gar nicht mehr so, neuen Industrieversicherer. „AXA XL verzeichnet weiter einen hohen Preisanstieg. Im dritten Quartal betrug dieser im Bereich Versicherung 20 Prozent, bei der Rückversicherung die Hälft des Prozentsatzes. Der XL-CEO Scott Gunter und sein neues Führungsteam zeigen entscheidende Maßnahmen, um die  Profitabilität zu steigern.“ Das betreffe auch den Ausstieg aus unrentablen Geschäftsfeldern wie Management Liability und Financial Institutions in Großbritannien und Lloyd’s in Q3.

In der Zukunft werde er sicherstellen, dass das Unternehmen die nötigen Ressourcen vorweisen kann, um jetzt und zukünftig von den guten Marktchancen zu profitieren. Auf diesem Weg wird das Unternehmen auf den Allianz Spezialversicherer AGCS stoßen, der ebenfalls sein Geschäft neu ordnet. Nach einer Meldung von businessinsurance will die Axa eine Milliarde Euro in seine Industrietochter stecken.

Der CEO betont, dass die Simplifizierung des Geschäfts weiter oberste Priorität habe. Dazu gehören auch die Verkäufe der „Central and Eastern European Operations“ für eine Milliarde im Oktober, zuvor wurden Teile an Uniqa veräußert, sowie der Verkauf von Architas UK Investment und den (Teil-) Ausstieg in Indien.

Alles in allem ist es bemerkenswert, wie gut die Axa, und generell die Versicherer, durch die Coronakrise kommen, trotz der Streiterei um die Betriebsschließungsversicherung. Wie die Zahlen der Axa final zu bewerten sind, werden die Ergebnisse der Konkurrenz zeigen; die Allianz ist am 6. und die Generali am 12. November dran.

Die Pressekonferenz der Axa zeigt, dass Buberl seinen Weg, Sach- über LV und Vereinfachung des Geschäfts, weiter durchziehen wird. Die Zahlen widersprechen dem nicht. Auf dem Markt der Industrieversicherung bahnt sich ein Wettkampf mit der AGCS an, der den globalen Industriemarkt in den kommenden Jahren prägen wird.

Anmerkung der Redaktion: Aktualisiert am 4. November 2020

Autor: VW-Redaktion

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