Österreichischer Versicherer Uniqa zahlt eine Mrd. Euro an Axa für das Osteuropa-Geschäft

Quelle: Laurent Grassin / flickr

Der Favorit hat sich gegen Generali und seinen heimischen Konkurrenten VIG durchgesetzt. Die Wiener Versicherungsgruppe Uniqua übernimmt von Axa das Privat- und Firmenkundengeschäft mit annähernd fünf Millionen Kunden und 2.100 Mitarbeitern in Polen, Tschechien und der Slowakei.

Der französische Versicherer Axa hat nur die Zukunftsmärkte im Blick – und diese befinden sich vor allem in Asien. Um dort Fuß zu fassen, muss man sich vom Ballast trennen. Daher verkauft Axa konsequent alles, was nicht profitabel erscheint. Nun will sich der Versicherer von den Töchtern in Polen, Tschechien und Slowakei trennen. Auch im Nahen Osten soll Medienberichten zufolge das Geschäft verkauft werden.

Axa erhält nur eine Mrd. Euro vom Uniqa für das Osteuropageschäft. Für CEO Thomas Buberl stellt der Verkauf des Osteuropa-Geschäfts eine „Vereinfachung“ des eigenen Konzerns dar. Für Uniqa ist es der größte Zukauf in der Konzerngeschichte, man gewinnt 800 Mio. Euro Prämienvolumen hinzu. Kaufgegenstand sind die Bereiche Leben und Nicht-Leben sowie Wertpapierfirmen, Pensionskassen und Servicegesellschaften der Axa Group.

Für Uniqa oder die VIG ist Osteuropa der Kernmarkt, ist Österreich selbst gebe es kaum Wachstum. Hingegen werden in Polen Wachstumsraten von 6,2 Prozent, in Tschechien von 6,8 Prozent und in der Slowakei von 2,7 Prozent erwartet. „Axa passt ausgezeichnet zu uns: Die Gesellschaften sind erstklassig geführt und haben eine starke Marktposition“, sagte Uniqa-Vorstandschef Andreas Brandstetter. Die Uniqa verstärke dadurch drei Wachstumsmärkte, in denen man heute schon „hochprofitabel“ sei. Uniqa hat Anfang des Jahrtausends das Axa-Geschäft in Österreich, Ungarn und Liechtenstein übernommen. Der Versicherungskonzern ist in Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und in 15 osteuropäischen Ländern aktiv und besitzt über zehn Millionen Kunden, davon knapp sieben Millionen Kunden in Osteuropa – ohne den Zukauf des Axa-Geschäfts.  Durch die Übernahme des Axa-Geschäfts erhält Uniqa in Polen zusätzlich 3,2 Millionen Kunden, in Tschechien und in der Slowakei insgesamt 1,6 Million Kunden.

Autor: VW-Redaktion