Nach Aon-Willis-Fusion: LCP übernimmt bAV-Geschäft von Aon in Deutschland

Deutsches bAV-Geschäft von Aon geht an LCP. Bild von Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay.

Der Kuchen wird aufgeteilt. Im Zuge des Zusammenschlusses von Aon und Willis Towers Watson musste sich das wahrscheinlich entstehende künftige Unternehmen aus kartellrechtlichen Gründen verkleinern. Schnell war klar, dass auch der deutsche Markt betroffen ist. Ein zweiter großer Deal ist nun bekannt geworden.

Das britische Beratungshaus für betriebliche Altersversorgung Lane Clark & Peacock LLP (LCP) hat einen „festgelegten Vertrag unterschrieben“ um das deutsche Pensionsberatungsgeschäft mit Versicherungsvermittlung, Pensionsplanverwaltung und Investment Consulting von Aon zu übernehmen. Zuvor hatte sich bereits der Mitbewerber  Arthur J. Gallagher Teile des Aon-Willis-Geschäfts einverleibt, wie VWheute berichtete. Die Verkäufe waren nötig geworden, weil die europäischen Kartellbehörden eine Marktbegrenzung des neuen Marktgiganten Aon forderten.

Neuer Big Player in Deutschland

Der Vollzug der Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung der globalen Fusion zwischen Aon und Willis Towers Watson und dem „erfolgreichen Abschluss marktüblicher Vertragsbedingungen“. Damit wird LCP einer der größten Berater für betriebliche Versorgungssysteme in Deutschland.

LCP ist nach Eigenaussage das führende unabhängige, inhabergeführte Beratungsunternehmen für Altersvorsorge, Investment und Versicherungen in Großbritannien und Irland. Für das Unternehmen erschließt die Übernahme ein „erhebliches Potenzial für die Integration und Innovation des deutschen Altersversorgungsmarktes“, wobei „der Erfolg in Großbritannien als Vorbild den Weg ebnen wird“.

„LCP hat bereits Erfahrung mit der Beratung von deutschen Unternehmen hinsichtlich ihrer internationalen Versorgungslösungen“, sagt Aaron Punwani, CEO von LCP. „Der deutsche Beratungsmarkt für betriebliche Altersvorsorge ist der drittgrößte der Welt. Mit dem erfolgreichen Team von Aon, der internationalen Aufstellung von LCP und unserer technologischen Stärke können wir eine marktführende Position erreichen, die vergleichbar ist mit dem, was LCP in Großbritannien realisiert hat.“

LCP bietet mit rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Beratungsleistungen in den Bereichen Aktuariat, Versicherung und Pensionsberatung für mehr als 650 Unternehmen an. Dabei berät LCP Kunden bei der Anlage von rund 300 Mrd. britischen Pfund (rund 350 Mrd. Euro) Pensionsvermögen. Zu den Kunden gehören neben fast der Hälfte der FTSE 100 aus Großbritannien auch zahlreiche Dax-Unternehmen. LCP wurde vor über 70 Jahren gegründet und ist nach Eigenaussage führend in der Entwicklung innovativer Lösungen. Im Jahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen ein Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent auf ca. 145 Mio. Euro. Das Beratungshaus ist in verschiedenen Sektoren wie Pensionen, Investitionen, Versicherungen, Energie und Gesundheit tätig. Zu der Erfahrung von LCP auf dem deutschen Markt gehört die Beratung renommierter deutscher Unternehmen insbesondere bezogen auf  ihre britischen Pensionspläne.

Autor: VW-Redaktion