Branchenpuls: Corona, Olympia, Swiss Re, Huk-Coburg

Was lässt den Puls der Branche höher schlagen? Quelle: OpenClipart-Vectors auf Pixabay.

Neue Woche, altes Thema: Die Pandemie und ihre Folgen stehen auch in dieser Woche wieder im Mittelpunkt des medialen Interesses. Nachdem der für heute angekündigte Corona-Gipfel von Bund und Ländern abgesagt wurde, soll nun das Infektionsschutzgesetz nachgeschärft werden, um bundesweit einheitliche Corona-Regelungen zu schaffen. Welche finanziellen Folgen durch Covid-19 auf die Versicherer zukommen, scheint immer noch unklar zu sein.

Was bisher geschah …

Laut einer aktuellen Analyse müssen die Versicherer ihre Prognosen wohl korrigieren – und zwar deutlich nach oben. Zwar scheint derzeit noch immer nicht klar, wie hoch die Schäden am Ende tatsächlich ausfallen werden. Allerdings rechnet Berenberg mit einer Spanne von 40 bis 60 Mrd. Dollar, PeriStrat bleibt bei seiner Einschätzung in der Mitte beider Zahlen. Das Topthema der vergangenen Woche interessierte in der Osterwoche immerhin rund 1.300 Leser bei VWheute.

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bei den Berechnungen ist noch immer die Frage, ob und in welchem Rahmen in diesem Jahr die Olympischen Sommerspiele von Tokio sowie die Fußball-Europameisterschaft stattfinden können. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters droht der Branche bei einer Olympia-Absage ein Verlust von zwei bis drei Mrd. US-Dollar. Das ist mitten in einer Pandemie und einer Vielzahl von Betriebsschließungsfällen auch für die Branchenschwergewichte kein Kinkerlitzchen.

Sicher ist bislang nur: Die Sommerspiele in Japan werden wegen der Corona-Pandemie ohne ausländische Fans ausgetragen. Damit ist für die Versicherer ein bedeutender Schadenfall entstanden. Ob einheimisches Publikum zugelassen wird, ist derzeit noch nicht geklärt. Sowohl das Internationale Olympische Komitee IOC wie auch das Internationale Paralympische Komitee hätten die Entscheidung „vollkommen respektiert und akzeptiert“, meldet die Tagesschau mit Verweis auf die Ausrichter.

Neben der Frage der Zuschauer dürfte auch noch offen sein, ob und wie viele Länder am Ende mit ihren Sportlern in Tokio vertreten sein werden. Nordkorea hatte seine Teilnahme bereits vergangene Woche abgesagt. Begründet wurde dies vom nordkoreanischen Sportministerium mit Sicherheitsbedenken wegen der Corona-Pandemie. Südkorea zeigte sich enttäuscht – hätten die Spiele doch eine Chance geboten, „Frieden und Versöhnung zwischen den beiden Koreas zu fördern“.

Zu den Versicherern der Spiele gehören unter anderem die Swiss Re, die Hannover Rück und die Munich Re mit Summen zwischen 250 und 500 Mio. Euro. Das  Finanzmagazin Insideparadeplatz spekulierte bei der Swiss Re sogar von 1,5 Mrd. US-Dollar an Schäden, was das Unternehmen nicht kommentierte. Wohlgemerkt, die Summen gelten für einen Totalausfall. Wie hoch die Ticket-, Merchandise und Hospitality-Schäden ausfallen, wird sich zeigen. Das Engagement der Allianz als Olympiaversicherer beginnt zwar in diesem Jahr, gilt allerdings nicht für die verschobenen Spiele in diesem Jahr.

Japan musste bereits zweimal Olympia streichen. 1940 sollte das Land Gastgeber für Sommer- und Winterspiele sein. Sowohl Tokio (Sommer) als auch Sapporo (Winter) gaben die Spiele wegen des Japanisch-Chinesischen Krieges zurück. Die Ersatzorte Helsinki (Sommer) sowie St. Moritz und Garmisch (Winter) mussten schließlich wegen des Zweiten Weltkrieges passen. Gleiches gilt für die Spiele 1944 (London/Sommer und Cortina/Winter).

Die Fußball-EM soll nach dem Willen der Organisatoren wie geplant in zwölf Städten im UEFA-Gebiet stattfinden, eine Veränderung des Formats kommt zunächst nicht infrage. Ob und inwieweit auch Zuschauer – darunter am deutschen Spielort München – teilnehmen werden, ist noch offen.

Was diese Woche jeder wissen muss

Welche Kosten eine potenzielle Absage der Spiele von Tokio für die Swiss Re bedeuten würde, ist jedenfalls noch offen. Dabei haben die Folgen der Pandemie und die Naturkatastrophen dem Schweizer Rückversicherer im Jahr 2020 einen deutlichen Verlust eingebrockt. So schreibt der Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Minus von 878 Mio. US-Dollar. Dabei summieren sich die Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie wie etwa Betriebsunterbrechungen, den Ausfall von Großveranstaltungen oder Kranken- und Ablebensversicherungen für die Swiss Re auf 3,9 Mrd. US-Doller.

Wie die Aktionäre die bisherige Bilanz quittieren werden, ist zwar noch nicht bekannt. Allerdings dürften auf der Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag kaum Überraschungen zu erwarten sein. Zudem will der Verwaltungsrat des Schweizer Rückversicherers auf der Generalversammlung die Zahlung einer regulären Dividende von 5,90 Franken je Aktie zahlen. Die Vergütungen von CEO Christian Mumenthaler fallen 2020 indes mit 6,1 Mio. Franken noch etwas höher aus als im Vorjahr (2019: 5,9 Mio. Franken). Die gesamte Geschäftsleitung verdiente indes mit 45 Mio. Franken etwas weniger als noch ein Jahr zuvor (2019: 47 Mio. Franken).

Die Leistungen für den scheidenden Verwaltungsratspräsidenten Walter Kielholz wurde wie schon 2019 mit 3,8 Mio. Franken honoriert. Seine Nachfolge tritt der ehemalige UBS-Chef Sergio Ermotti an. Vor seinem Einstieg bei UBS war er von 2007 bis 2010 Group Deputy Chief Executive Officer von UniCredit, verantwortlich für die Geschäftsbereiche Corporate and Investment Banking und Private Banking. Seine berufliche Karriere begann er 1987 bei Merrill Lynch, wo er verschiedene Funktionen im Bereich Aktienderivate- und Kapitalmarktgeschäft ausübte.

„Wir sind aus Überzeugung günstig und fair. Aggressiv würde ich nur jemanden nennen, der niedrige Preise anbietet, sich dies aber eigentlich nicht leisten kann. Wenn wir in der Combined Ratio besser liegen als der Markt, dann ist dies Resultat einer nachhaltigen Preisgestaltung. Was wir unternehmerisch verantwortlich anbieten können, das bieten wir an.“

Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandsvorsitzender der Huk-Coburg

Einen Tag zuvor – am Donnerstag – legt Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik für 2020 vor. Demnach ging die Zahl der Straftaten gegenüber 2019 um 2,3 Prozent auf rund 5,31 Millionen zurück. Spitzenreiter im bundesweiten Vergleich der Bundesländer ist demnach Berlin mit 13.739 Straftaten auf 100.000 Einwohner (minus 2,5 Prozent gegenüber 2019). Am sichersten war es demnach in Bayern mit 4.528 Straftaten auf 100.000 Einwohner (minus 1,9 Prozent gegenüber 2019), gefolgt von Baden-Württemberg mit 4.852 Taten (minus 6,9 Prozent).

Etwa ein Drittel der Straftaten entfällt laut Statistik auf Diebstahlsdelikt (1,68 Millionen – minus 7,7 Prozent), berichtet die Welt am Sonntag, der die die Statistik bereits vorliegt. Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen beim Subventionsbetrug mit Corona-Hilfen oder etwa bei Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz (6.779 Fälle – 2019: 61). Auch die Cyber-Straftaten stiegen 2020 um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 130.611 Fälle.

Positiv für die Versicherer: Diese haben 2020 insgesamt rund 85.000 Wohnungseinbrüche gezählt. Dies sind rund 10.000 weniger als im Jahr zuvor, teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit. Mit den sinkenden Einbruchzahlen ist auch die Schadenhöhe um 70 Mio. Euro auf nunmehr 230 Mio. Euro verringert. Der Schadendurchschnitt ist um 300 Euro (minus 9,8 Prozent) auf 2.750 Euro gesunken. Nach Angaben des GDV sind die Einbruchzahlen seit 2015 kontinuierlich gesunken. Corona-bedingt habe sich dieser Trend auch 2020 fortgesetzt.

Gleich am morgigen Dienstag legt mit der Huk-Coburg übrigens der größte Kfz-Versicherer in Deutschland seine Bilanz für das Coronajahr 2020 vor. Konkrete Zahlen sind zwar noch nicht bekannt: „Die Schadenhäufigkeit dürfte im gesamten Jahr um rund 15 Prozent gesunken sein, wahrscheinlich sogar mehr. Dagegen läuft die Inflation. Die Ersatzteile werden teurer, aber auch die Lohnkosten steigen“, betonte Vorstandschef Klaus-Jürgen Heitmann bereits Mitte Januar 2021. Mit Blick auf die Schadenquote rechne er „mit einem um zehn bis 15 Prozentpunkte besseren Ergebnis“. Der bayerische Versicherer kann dabei wohl dennoch – trotz Pandemie – auf ein positives Jahr zurückblicken. So hat das Neugeschäft laut Huk-Chef Heitmann „um 4,4 Prozent zugelegt, und zwar ausgehend von 1,43 Millionen neuen Verträgen im Jahr 2019“.

Was über die Branchengrenzen hinaus wichtig ist

Immerhin: Im Jahr 2020 sind in Deutschland 2.724 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Dies entspricht einem Rückgang von 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 3.046 Todesopfer), teilte das Statistische Bundesamt vor wenigen Wochen mit. Auch die Zahl der Verletzten ging um 14,7 Prozent auf rund 328.000 zurück.

Insgesamt hat die Polizei im Jahr 2020 rund 2,3 Millionen Unfälle aufgenommen. Dies sind 15,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Bei 2,0 Millionen Unfällen blieb es bei Sachschäden (minus 16,3 Prozent). Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, ging um 11,8 Prozent auf rund 264.900 Unfälle zurück.

Lediglich in Brandenburg (plus 15 Tote), in Berlin (plus zehn Tote), in Schleswig-Holstein (plus sieben Tote) und in Bremen (plus sechs Tote) gab es im Jahr 2020 mehr Verkehrstote als im Vorjahr. Die stärksten Rückgänge gab es in Baden-Württemberg (minus 107 Tote), in Niedersachsen (minus 59 Tote) und in Bayern (minus 57 Tote).

Besondere Gedenk- und Feiertage in dieser Woche

12.04.2021: Der Internationale Raumfahrttag erinnert an den ersten Flug eines Menschen ins Weltall. Am 12. April 1961 startete der sowjetische Astronaut Yuri Gagarin zum ersten bemannten Raumflug. Die Sowjetunion und deren Nachfolgestaat Russland, die USA und China sind bislang die einzigen Nationen, die bisher erfolgreich bemannte Raumflüge durchgeführt haben.

13.04.2021: Mit dem Ramadan beginnt der islamische Fastenmonat. Nach dem Gesetz wird Fasten zum Verzicht von bestimmten Tätigkeiten definiert: Verzehr von irdischen Substanzen und Speisen sowie Getränken, Rauchen, Geschlechtsverkehr und Trunkenheit. Zum Fasten ist jeder Muslim verpflichtet, der in vollem Besitz seiner Geisteskräfte, volljährig und körperlich dazu imstande ist. Schwangere Frauen und Kranke sowie Kinder (Menschen vor der Pubertät) sind zum Fasten nicht verpflichtet. Sein Ende findet der Ramadan mit dem Fest des Fastenbrechens vom 13. bis 15. Mai 2021, welches in der Türkei auch als Zuckerfest bekannt ist.

15.04.2021: Der Titanic-Gedenktag erinnert an den Untergang des britischen Passierschiffes „RMS Titanic“ im Nordatlantik. Auf seiner Jungfernfahrt nach New York kollidierte der Luxusliner mit einem Eisberg und sank. Von den 2.200 Passagieren und Besatzungsmitgliedern überlebten offiziellen Angaben zufolge nur 711 Menschen.

18.04.2021: Seit 1982 erinnert der Internationale Denkmaltag an den Schutz und die Pflege von Denkmälern sowie die Bewahrung des historischen Kulturerbes.

Wie sich die Corona-Folgen hingegen auf das Gesundheitssystem in der Bundesrepublik auswirken werden, ist zwar noch nicht abschätzbar. Allein 2019 beliefen sich die Gesundheitsausgaben in Deutschland auf 410,8 Mrd. Euro. Das waren 4.944 Euro je Einwohnerin beziehungsweise Einwohner. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Gesundheitsausgaben insgesamt um 19,3 Mrd. Euro oder 4,9 Prozent gegenüber 2018. Damit überschritten sie die Grenze von 400 Mrd. Euro.

Mit einem Ausgabenanteil von 56,7 Prozent war die gesetzliche Krankenversicherung auch 2019 größter Ausgabenträger im Gesundheitswesen. Deren Ausgaben stiegen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent oder 10,9 Mrd. Euro auf insgesamt 233,0 Mrd. Euro. Die Ausgaben der privaten Krankenversicherung stiegen um 1,4 Mrd. Euro oder 4,1 Prozent auf 34,6 Mrd. Euro. Auf sie entfielen 8,4 Prozent der Gesundheitsausgaben im Jahr 2019. Die soziale Pflegeversicherung hatte 2019 einen Anteil von 10,3 Prozent an den Gesundheitsausgaben. Im Vergleich zu 2018 verzeichnete sie mit einem Plus von 2,6 Mrd. Euro oder 6,6 Prozent auf 42,1 Mrd. Euro den stärksten Ausgabenanstieg.

Für das Corona-Jahr 2020 rechnen die Statistiker mit einem weiteren Anstieg der Gesundheitsausgaben auf 425,1 Mrd. Euro geschätzt. Das wären 14,3 Mrd. Euro oder 3,5 Prozent mehr als im Jahr 2019. Ausgleichszahlungen für pandemiebedingte Einnahmeausfälle beispielsweise der Krankenhäuser, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen oder Heilmittelerbringer seien allerdings nicht in der Gesundheitsausgabenrechnung verbucht, da diese Ausgleichszahlungen definitorisch nicht als gesundheitsrelevant gelten. Für sie wurden im Jahr 2020 aus der Liquidi­tätsreserve des Gesund­heitsfonds 10,6 Mrd. Euro aufgewendet und größtenteils durch den Bund erstattet.

Die Gefahr von politischen Risiken rund um den Globus dürften laut einer aktuellen Analyse von Marsh weiterhin zunehmen. So dürfte die Wirtschaftskrise infolge der Pandemie das globale politische Risiko im Jahr 2021 weiter verschärfen und die Bedrohungen für bereits fragile Volkswirtschaften verstärken, heißt es im aktuellen Risiko-Report des Industrieversicherungsmaklers.

Demnach sei die soziale Ungleichheit ein in mehreren Regionen weit verbreitetes Risiko – insbesondere in Nord- und Südamerika und Europa. In Zukunft wird diese Ungleichheit wahrscheinlich Wahlen beeinflussen, zu politischem und wirtschaftlichem Nationalismus beitragen und könnte zu Bedingungen beitragen, die offene Konflikte auslösen.

„Glücklicherweise sind terroristische Großereignisse in den letzten fünf Jahren drastisch zurückgegangen. Die Anzahl, das Ausmaß und die Dauer von zivilen Unruhen und Protesten in den letzten zwei Jahren sind jedoch erschütternd, und wir haben gesehen, dass Unternehmen erhebliche Verluste dadurch erlitten haben.“

Björn Reusswig, Leiter der Abteilung Global Political Violence and Hostile Environment Solutions bei AGCS

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam jüngst auch der Industrieversicherer AGCS. So gelte die Krise als eine der Hauptursachen für den Anstieg der zivilen Unruhen, da sie sowohl die zugrunde liegenden, seit langem bestehenden Missstände vergrößert als auch in den Mittelpunkt gerückt hat, heißt es weiter. Zudem würden Verschwörungstheorien den Boden für künftige Turbulenzen bereiten und in manchen Fällen sogar physische Schäden verursachen. Eine Theorie, die die 5G-Technologie grundlos mit dem Coronavirus in Verbindung bringt, führte im vergangenen Jahr zu einer Reihe von Brandanschlägen auf Mobilfunktürme in Großbritannien und anderen europäischen Ländern.

In Deutschland sorgt der Kurs in der Corona-Politik jedenfalls weiterhin für politischen Streit. Nachdem der für heute geplante Corona-Gipfel abgesagt wurde, soll nun das Infektionsschutzgesetz im Eilverfahren nachjustiert werden. Die mangelnde Einigkeit der 16 Bundesländer über den weiteren Corona-Kurs hatte zuletzt die Debatte über eine größere Bundeskompetenz angeheizt. „Abstandsgebote, Maskenpflicht, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sollten bundeseinheitlich geregelt werden“, sagte etwa Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet.

Sein jüngster Vorschlag für einen „Brücken-Lockdown“ sorgte indes nicht für ungeteilte Zustimmung: „Ein Brücken-Lockdown für eine Übergangszeit und dann mit welchen Maßnahmen? Und das soll so lange gelten, bis viele Menschen geimpft sind. Was heißt das alles? Also, ich glaube, da sind viele Überlegungen auch bei Herrn Laschet noch nicht abgeschlossen, und insofern glaube ich, macht es auch keinen Sinn, jetzt vorfristig zu einer Ministerpräsidentenkonferenz zusammenzukommen“, betonte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio.

Quelle: Statista

Laschets Beliebtheitswerten haben dessen jüngste Ideen nach der österlichen „Nachdenkphase“ allerdings keinen Gefallen getan: Im jüngsten Deutschland-Trend der ARD attestieren Laschet nur noch 26 Prozent der Befragten, seine politische Arbeit gutzumachen – das sind neun Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Während der NRW-Ministerpräsident ordentlich Federn lässt, liegt sein Konkurrent um das Kanzleramt, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, stabil bei 54 Prozent. Am Sonntag hat sich dieser jedenfalls bereit erklärt, die Kanzlerkandidatur übernehmen zu wollen – ebenso wie übrigens sein politischer Rivale Laschet.

Ob Söder allerdings am Ende tatsächlich als erster CSU-Politiker die Nachfolge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) antritt, wird der deutsche Wähler maßgeblich erst im September 2021 mit entscheiden. Bis dahin dürften die politischen Turbulenzen durch Corona wohl noch für einige Verwerfungen in Berlin sorgen. Eine abschließende Entscheidung über den Kanzlerkandidaten von CDU und CSU wird ebenfalls noch einige Tage auf sich warten lassen.

Autor: Tobias Daniel

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