M&A-Deal: Allianz übernimmt Italien-Geschäft von Aviva

Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II in der italienischen Hauptstadt Rom. Quelle: Bild von mlproject auf Pixabay

Gestern berichtete VWheute von den Aviva-Deals und dem geplanten Italien-Rückzug, heute folgt die Bestätigung der Pläne unter Zuhilfenahme des Versicherers aus München. Die Allianz S.p.A. hat die Aviva Italia S.p.A. übernommen.

Die Aviva-Chefin Amanda Blanc, seit Juli 2020 im Amt,strukturiert das Geschäft um. Gestern wurde das „private clients business (GB)“ der Axa übernommen und sich von „majority stakes“ an der „Italian life-insurance partnership” mit UniCredit SpA getrennt. Den Zuschlag erhielt CNP Assurances für 385 Mio. Euro, wie Bloomberg meldete.

Jetzt übernimmt die Allianz für 330 Mio. Euro den Sachversicherungsbereich von Aviva Italy, wie der britische Konzern in London mitteilte und die Allianz bestätigte. Das Lebensversicherungsgeschäft gehe für 543 Mio. Euro an CNP, berichten mehrere Medien mit Bezug auf dpa. Im Februar hat Aviva bereits das Frankreich-Geschäft an Aéma verkauft. Es wird gemunkelt, dass das Geschäft in Polen als Nächstes an der Reihe sein soll. Aviva will sich ganz auf die Länder Großbritannien, Irland und Kanada fokussieren.  

„Ich werde nicht sagen, dass wir irgendwann in der Zukunft nicht den Ehrgeiz haben, dass wir über irgendeine Art von M&A-Aktivität nachdenken“, erklärte Blanc kürzlich, wie sie ihrem Porträt in der aktuellen Ausgabe der Versicherungswirtschaft entnehmen können. Es scheint, als wäre „irgendwann“ März 2021.

Zufriedenheit in München

Die Allianz freut sich über den Deal, passt er doch direkt in die Pläne des Vorstandschefs Oliver Bäte, der das Unternehmen internationaler und breiter aufstellen will. Zudem ist es kein Lebensversicherungsgeschäft, was ebenfalls der M&A-Maxime der Münchener entspricht. Das gekaufte Paket besteht zu gleichen Teilen aus Kfz- und Sachgeschäft, die Finalisierung des Geschäfts wird wohl in die zweite Jahreshälfte 2021 fallen.

Allzu groß ist der Aviva-Kuchen in Italien nicht, die Prämieneinnahmen betragen rund 400 Mio. Euro. Der Marktanteil der Allianz steigt um ein Prozent und „festigt die Position“ als Nummer drei im italienischen P/C-Markt. Mit dem Geschäft wechseln auch 500 Agenten zu der Allianz.

Giacomo Campora, CEO der Allianz S.p.A.: „Der Erwerb der Aviva Italia S.p.A. passt perfekt zu unserer Strategie des Wachstums. Er basiert auf einer soliden technologischen Plattform und fortwährenden Investments, um unseren Kunden und Vermittlern Produkte und Services von herausragender Qualität zu liefern.“

Bereits vor einigen Tagen hatte Aviva sein Frankreich-Geschäft an den Konkurrenten Aéma verkauft. Der Kaufpreis liegt Unternehmensangaben zufolge, einschließlich Schulden bei 3,2 Mrd. Euro. Der Deal soll vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung zum Jahresende vollzogen werden.

Mit dem Verkauf seines Geschäftes in Frankreich will Aviva seinen Konzernumbau weiter vorantreiben. So will sich der britische Versicherer künftig auf sein Geschäft in Großbritannien, Irland und Kanada konzentrieren. Im Zuge dessen steht auch die Konzerntochter in Polen zum Verkauf. Als mögliche Kaufinteressenten werden der Münchner Versicherer Allianz sowie die Generali gehandelt.

Autor: VW-Redaktion

Mehr zur strategischen Ausrichtung des Versicherers Aviva lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

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