Allianz und Generali interessieren sich für polnische Aviva-Tochter

Die polnische Hauptstadt Warschau. Quelle: Bild von Rudy and Peter Skitterians auf Pixabay

Der britische Versicherungskonzern Aviva will Medienberichen zufolge seine Tochtergesellschaft in Polen verkaufen. Als potenzielle Käufer werden die Allianz, die Generali und die NN Group aus den Niederlanden gehandelt. Der Kaufpreis soll bei zwei Mrd. Euro liegen.

Die endgültige Entscheidung über die Gebote soll am 26. Februar 2021 fallen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider. Allerdings sei noch offen, ob Aviva Polen mit seinem Lebensversicherungsbestand in das Beuteschema der Allianz passen würde. Die Talanx, welche bereits mit Warta in Polen aktiv ist, soll bereits aus diesem Grund abgesagt haben.

Nach dem Willen von Konzernchefin Amanda Blanc soll sich der Versicherer vor allem auf den britischen Heimatmarkt, auf Kanada und Irland konzentrieren. Die Töchter in Frankreich, Italien und Polen stehen daher zum Verkauf, aus Indonesien hat sich Aviva bereits zurückgezogen.

Den größten Profit könnte Aviva demnach vom Verkauf der französischen Konzerntochter erzielen. Laut Bericht hat der Gegenseitigkeits-Versicherer Macif Insidern mit einem Gebot von 3,5 Mrd. Euro für Aviva France die Nase vorn. Die finalen Gebote sollen am 22. Februar 2021 abgegeben werden.

Generali-CEO Philippe Donnet peilt bereits seit längerem wieder Zukäufe im Ausland an. „Wir wollen drei bis vier Milliarden Euro investieren, nach einem genauen Plan“, so der Konzernchef. Davon hat die Generali bereits knapp anderthalb Milliarden Euro ausgegeben. Wichtigster Zukauf war demnach die Übernahme des portugiesischen Seguradoras Unidas im Oktober, die Generali mit einem Schlag vom Nischenanbieter zur Nummer zwei im Land machte. An Silvester übernahmen die Italiener zudem für 165 Mio. Euro die Griechenland-Tochter der Axa. Die Transaktion soll bis zum Ende des zweiten Quartals 2021 abgeschlossen sein.

Die verbleibenden Gelder sollen laut dem Generali-Chef allerdings auch bald unter die Leute gebracht werden. „Nach der Pandemiekrise wird es neue Gelegenheiten geben“, wurde er im November 2020 im Handelsblatt zitiert. Der Fokus liegt dabei zwar vor allem auf dem europäischen Markt, allerdings hat die Generali auch in Afrika und Asien ihre Position deutlich ausgebaut.

Autor: VW-Redaktion

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