FDP bei Vermittlern ganz oben, SPD fällt ins Bodenlose
Wären am kommenden Sonntag Bundestagswahlen, steht die FDP in der Gunst der Vermittlerschaft ganz weit oben. Auf Rang zwei landet die Union, gefolgt von Bündnis 90/Die Grünen und der AfD. Die SPD landet weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. Dies geht aus dem 12. Vermittlerbarometer des AfW hervor.
Demnach liegen die Liberalen mit 38 Prozent der rund 1.500 befragten Vermittler unangefochten auf dem ersten Platz. Auf Rang zwei landet die CDU/CSU mit immerhin noch 25 Prozent. Dahinter folgen die AfD mit 14 Prozent sowie Bündnis 90/Die Grünen mit zwölf Prozent. Die SPD wäre mit gerade einmal zwei Prozent der Stimmen noch nicht einmal im Bundestag vertreten. Ebenso wenig übrigens wie die Linke, die immerhin noch auf vier Prozent der Stimmen kommt.
„Wenn es nach unserer Branche ginge, könnte sich ein FDP-Kanzler aussuchen, mit wem er koaliert. Die Grünen haben im Gegensatz zum bundesweiten Trend bei den Vermittlerinnen und Vermittlern sogar drei Prozentpunkte verloren“, analysiert AfW Vorstand Frank Rottenbacher das Ergebnis.
Vor allem das Ergebnis für die Sozialdemokraten ist in der Vermittlerbranche katastrophal, konstatiert der Verband weiter. Hier strafen die Vermittlerinnen und Vermittler die Partei wahrscheinlich wegen der ständigen Verunglimpfungen („Provisionsgier“) und den politischen Vorhaben wie des Provisionsdeckels und der geforderten Bafin-Aufsicht für 34f-Vermittler ab, heißt es beim AfW.
Allein die Pläne um dem Provisionsdeckel sind in den vergangenen Wochen auf erheblichen Widerstand in der Vermittlerschaft gestoßen. Während BVK-Präsident Michael H. Heinz die Pläne bereits als „spinnerte Idee aus dem Finanzmninisterium“ abtat, warnte Matthias Beenken von der FH Dortmund sogar vor massiven Gewinneinbussen für Exklusivvertreter, Makler und Mehrfachagenten. Fachjurist Jens Reichow sprach im Exklusivinterview mit VWheute von einem Eingriff „in die grundrechtlich geschützte Berufsausübungsfreiheit“.
Zudem will das SPD-geführte Bundesministerium der Finanzen (BMF) auch bei der beabsichtigten Übertragung der Aufsicht über Finanzanlagenvermittler auf die Bafin augenscheinlich Ernst machen. Während der BVK und der AfW bereits Sturm gegen die Pläne laufen, haben sich bislang nur die Verbraucherschützer des VZBV dafür ausgesprochen.
Medienwirksamer Parteiaustritt
Der ehemalige Ergo-Manager Harald Christ erklärte gar jüngst medienwirksam seinen Austritt aus der SPD: „Doch leider hat die Partei, der ich so vieles verdanke, programmatisch aber auch personell eine sehr stark links abdriftende Politik gewählt. Als Volkspartei muss die SPD natürlich linke Positionen vertreten, wenn es um ArbeitnehmerInnen geht und die sozialen Belange einer Gesellschaft“, begründete er seinen Schritt gegenüber der Berliner Morgenpost.
Dem neuen Führungsduo wirft der frühere Ergo-Manager außerdem vor, die falschen Schlagzeilen zu produzieren: „Dass die beiden es nicht können, war ja einer der Gründe, dass ich Ende vergangenen Jahres meinen Abschied erklärt habe. Die seither provozierten Debatten zeigen, wie richtig ich mit meiner Entscheidung lag.“
Sein Vorwurf, insbesondere an die aktuelle Co-Vorsitzende Saskia Esken: „Frau Esken möchte eine sozialistische Bundesrepublik mit demokratischer Legitimation. Sie möchte Enteignungen und staatliche Steuerung in vielen Belangen salonfähig machen – weit über die Bereiche hinaus, wo es durchaus auch vernünftig sein kann, dass der Staat eine starke Rolle haben sollte“, konstatiert er im Interview mit dem Online-Magazin Watson.
Glaubt man dem jüngsten ARD-Deutschlandtrend, hätte jedenfalls die CDU/CSU mit 27 Prozent die Nase vor den Grünen (23 Prozent). Dahinter käme die AfD mit derzeit 15 Prozent vor der SPD (zwölf Prozent). Die FDP kommt demnach auf 9,5 Prozent, die Linke auf neun Prozent.
Zudem zeigten sich 53 Prozent der Befragten mit der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel zufrieden oder sehr zufrieden – einem Plus von sechs Prozent gegenüber Dezember 2019. Dahinter folgen Bundesaußenminister Heiko Maas (45) sowie Bundesinnenminister Horst Seehofer und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (jeweils 44 Prozent).
Autor: VW-Redaktion
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