Wegen Fusion: Willis verkauft nächstes Unternehmen

Willis verabschiedet sich von Brokergeschäft in Nordirland. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

Der Zusammenschluss von Willis Towers Watson (WTW) und Aon ist weder einfach noch günstig. In Europa ist sie genehmigt, in den USA und weiteren Ländern steht die Erlaubnis aber noch aus. Der Einwand der Kartellämter ist immer derselbe, zu große Marktmacht, weswegen Teile des Unternehmens verkauft werden müssen. Genau das hat Willis jetzt erneut getan.

Der Käufer des WTW-„broking business“ in Nordirland ist der 2000-mitarbeiterstarke Versicherungsspezialist Global Risk Partners (GRP), meldet insuranceage. Das 57 Millionen Pfund  umfassende Prämiengeschäft wird in die ABL Group, GRP’s Northern Ireland Brokerage, integriert werden. Die Kontrolle des Deals sowie das weitere Management verantwortet Maurice Boyd, der CEO von ABL-CEO.

Es geht hin und her

Der vollzogene Deal in Nordirland ist nicht der erste dieser Art. Damit keine fusionsverhindernde Marktmacht entsteht, haben sowohl Aon wie Willis bereits Teile ihres Unternehmens abgeben müssen. So hat beispielsweise Lane Clark & Peacock LLP das bAV-Geschäft von Aon in Deutschland übernommen oder der Mitbewerber Arthur J. Gallagher (Gallagher) Teile von Willis in Deutschland aufgekauft.

Das alles geschieht mit dem einen Ziel, mit dem Zusammenschluss von Aon und Willis den weltweit größten Makler zu schaffen, der unter dem Namen AON firmieren wird. In Europa hat das funktioniert, obwohl zuletzt wieder Fragen aufkamen, wie VWheute analysierte. In den USA ist der Deal noch in der Schwebe, ebenso in Australien und Neuseeland.

In den Vereinigten Staaten kam es zu einem Rechtsstreit zwischen Aon und  Gallagher, der vordergründig die (illegale) Abwerbung von Mitarbeitern thematisierte, aber insgeheim die angestrebte Fusion betraf. Das Urteil war ebenso spektakulär wie der vorangegangene Streit.

Autor: VW-Redaktion