Neuer Deal in Fernost: Generali kauft in Malaysia von der Axa zu

Kuala Lumpur, Hauptstadt von Malaysia. Quelle: Bild von Walkerssk auf Pixabay

Der Generali-Konzern hat in Malaysia zugekauft. Wie der italienische Versicherungskonzern mitteilte, erwerben die Triester einen 70-prozentigen Anteil am Axa Affin Life Insurance Joint Venture (49 Prozent von Axa und 21 Prozent von Affin) und einen 53-prozentigen Anteil am Axa Affin General Insurance Joint Venture.

Die Generali bezifferte die Gesamtkosten der verschiedenen Transaktionen auf umgerechnet 262 Mio. Euro. 140 Mio. Euro gehen direkt an die Axa-Gruppe. Das malaysische Finanzministerium sowie die Zentralbank des südostasiatischen Landes müssen der Transaktion allerdings noch zustimmen.

„Dies ist eine spannende Zeit für Generali in Malaysia und für unsere Wachstumsstrategie in Asien. In den letzten fünf Jahren haben wir gemeinsam mit unserem Geschäftspartner die Neuausrichtung von MPI Generali genossen und können nun unsere strategische Position weiter optimieren, Skaleneffekte für effizientere Abläufe sichern und unseren Kunden noch mehr Wert bieten. Wir haben den Ehrgeiz, unser Geschäft in diesem wichtigen Markt weiter zu transformieren und zu stärken und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Mitarbeitern, Vertretern, Partnern und Distributoren auf diesem Weg“, kommentiert Rob Leonardi, Regional Officer der Generali Asia, die Transaktion.

Die Generali selbst hegte schon lange Interesse am Kauf der malaysischen Axa-Töchter. Die 2006 gegründete Axa Affin Life Insurance erzielte 2018 Beitragseinnahmen in Höhe von 463,4 Mio. Ringgit (VJ: 490 Mio.). Der Verlust sank im Vergleich zum Vorjahr auf 8,1 Mio. Ringgit (VJ: 17,7 Mio.). Die Axa besitzt 49,99 Prozent des allgemeinen Geschäftsbetriebs in Malaysia, während die Affin Bank 49,95 Prozent hält. Bei Axa Affin Life hält Affin 51 Prozent der Anteile, der Rest gehört dem französischen Versicherer. Die Italiener zählten bereits im Februar 2020 neben der Great Eastern Holdings Ltd. in Singapur zu den möglichen Kaufinteressenten. Im August 2020 wurde ebenfalls spekuliert, dass die Axa möglicherweise auch ihre Tochtergesellschaft in Singapur verkaufen will.

Bereits Anfang Januar 2021 hatte die Generali die Axa-Tochter in Griechenland übernommen. Zudem hat die Generali die bestehende Vertriebsvereinbarung zwischen der Axa Griechenland und der Alpha Bank bis 2040 verlängert. Die ursprüngliche Vereinbarung war bis März 2027 befristet und wurde im Zuge der Übernahme neu verhandelt.

Die Triester sind derzeit auf einer großangelegten Shopping-Tour. Im März 2021 wurde bekannt, dass die Generali in Russland zukaufen will. Anfang Juni hatte die Generali knapp 1,2 Mrd. Euro für den Komplettkauf von Cattolica auf den Tisch gelegt. Bereits im letzten Jahr stieg der italienische Versicherer mit einer Beteiligung von 24,4 Prozent für 300 Mio. Euro zum Großaktionär beim bisherigen Konkurrenten ein. Die Generali würde mit dem Deal ihre Position auf dem Heimatmarkt noch einmal ausbauen.

Allerdings ist der italienische Versicherungskonzern Insiderberichten zufolge wohl aus dem Bieterrennen für die Vermögensverwaltung des niederländischen Rivalen NN Group NV ausgestiegen. In der NN Group sind der frühere Versicherungs- und Fondsbereich der niederländischen Großbank ING gebündelt. Die ING war in der Finanzkrise 2008/2009 vom niederländischen Staat vor dem Kollaps gerettet worden und hatte sich im Gegenzug von diesen Geschäftsfeldern trennen müssen.

Konzernchef Philippe Donnet hatte erst im März 2021 neue Zukäufe angekündigt. „Wir wollen drei bis vier Milliarden Euro investieren, nach einem genauen Plan“, so der Konzernchef. Davon hat die Generali bereits knapp anderthalb Milliarden Euro ausgegeben. Wichtigster Zukauf war demnach die Übernahme des portugiesischen Seguradoras Unidas im Oktober, die Generali mit einem Schlag vom Nischenanbieter zur Nummer zwei im Land machte.

„Nach der Pandemiekrise wird es neue Gelegenheiten geben“, wurde er im November 2020 im Handelsblatt zitiert. Der Fokus liegt dabei zwar vor allem auf dem europäischen Markt, allerdings hat die Generali auch in Afrika und Asien ihre Position deutlich ausgebaut.

Autor: VW-Redaktion

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