Q1-Zahlen: Dickes Gewinnplus für die Allianz und die Zurich
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Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Pünktlich zum Feiertag haben heute gleich mehrere Versicherer und Finanzdienstleister ihre Bilanzzahlen für den Jahresauftakt 2021 offengelegt. Vor allem die Allianz und die Zurich sind stark in das laufende Jahr gestartet.

Die Münchener haben in den ersten drei Monaten beim Gewinn um satte 44,8 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro (Q1 2020: 2,3 Mrd. Euro) zugelegt. Großer Gewinner war die Sach- und Unfallsparte mit einem Gewinnplus von 46,6 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Ein wesentlicher Grund dafür war ein spürbarer Rückgang bei den Schäden durch Naturkatastrophen. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich im ersten Quartal 2021 um 4,7 Prozentpunkte auf 93,0 Prozent (Q1 2020: 97,8 Prozent).

„Die Allianz ist mit hervorragenden Ergebnissen über alle Geschäftsbereiche hinweg in das Jahr gestartet. Das ist ein ermutigender Auftakt für 2021 und macht uns zuversichtlich, unsere für das Jahr 2021 gesteckten Ziele zu erreichen.“

Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE

Auch in der Leben- und Krankenversicherung legte die Allianz beim Gewinn um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 1,2 Mrd. Euro zu. Die beiden Asset-Töchter Allianz Global Investors (AGI) und Pimco legten im ersten Quartal 2021 um rund zehn Prozent auf 747 Mio. Euro zu.

Zurich legt deutlich zu

Auch der Schweizer Versicherer Zurich hat im ersten Quartal deutlich zugelegt. In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Prämieneinnahmen nach eigenen Angaben um 14 Prozent auf 11,03 Mrd. US-Dollar. In der Lebensversicherung ging das Beitragsvolumen jedoch um vier Prozent auf 919 Mio. US-Dollar zurück.

„Die Gruppe verzeichnete einen starken Start ins Jahr und blieb im ersten Quartal hinsichtlich ihrer Strategie und ihrer Finanzpläne auf Kurs. Die Gruppe verzeichnete einen starken Start ins Jahr und blieb im ersten Quartal hinsichtlich ihrer Strategie und ihrer Finanzpläne auf Kurs. […] Diese Entwicklungen sowie unsere äußerst starke Bilanz erlauben es uns, dem Rest des Jahres mit großer Zuversicht entgegenzusehen“, kommentiert Finanzvorstand George Quinn.

Sattes Gewinnplus bei der W&W

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) ist ebenfalls mit einem deutlichen Gewinnanstieg von 25,0 Mio. Euro auf insgesamt 104,4 Mio. Euro (Q1 2020: 78,5 Mio. Euro) gestartet. Wesentliche Wachstumstreiber waren Unternehmensangaben zufolge ein gutes Neugeschäft – insbesondere in der Baufinanzierung – ein guter Schadenverlauf sowie die positive Entwicklung des Finanzergebnisses.

Im Baufinanzierungsgeschäft (inklusive der Vermittlungen an Partnerbanken) stiegen die Beitragseinnahmen im ersten Quartal 2021 auf 1,79 Mrd. Euro – einem Plus 23,1 Prozent gegenüber Vorjahresquartal (Q1 2020: 1,45 Mrd. Euro). Das Netto-Neugeschäft (eingelöstes Neugeschäft) lag mit 2,38 Mrd. Euro pandemiebedingt unter dem Vorjahreswert (Q1 2020: 2,65 Mrd. Euro).

„Der starke Jahresauftakt zeigt, dass unsere Gruppe dank ihres umfassenden Umbaus die Marktpräsenz deutlich erhöhen konnte, schlagkräftiger geworden ist und an innerer Stärke gewonnen hat. Auch in dem anhaltend schwierigen Marktumfeld gelingt es uns, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen und unsere Produktpalette erfolgreich zu erweitern. Zudem behalten wir die Kosten im Griff und treiben den Wandel des Konzerns in eine digitale Zukunft voran. Dabei wachsen wir in wichtigen Bereichen stärker als der Markt. Nach dem erfreulichen ersten Quartal sind wir – bei aller gebotenen Vorsicht – für den weiteren Jahresverlauf sehr zuversichtlich.“

Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG

In der Personenversicherung stiegen die Bruttobeiträge um 3,7 Prozent auf 653,1 Mio. Euro (Q1 2020: 629,7 Mio. Euro). Die Schaden- und Unfallversicherung erreichte ein Wachstum der Bruttobeiträge um 5,3 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro (Q1 2020: 989,2 Mio. Euro). In der Personenversicherung stiegen die Bruttobeiträge um 3,7 Prozent auf 653,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 629,7 Millionen Euro). Die Kosten-Aufwands-Relation (Combined Ratio) in der Schaden-/ Unfallversicherung verbesserte sich auf 76,6 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2021 peilt die W&W AG einen Konzernüberschuss im oberen Bereich des strategischen Zielkorridors von 220 bis 250 Mio. Euro an.

DFV sieht Zielmarken erreicht

Die Deutsche Familienversicherung (DFV) sieht ihre selbst gesetzten Zielmarken für das erste Quartal 2021 erreicht. So stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 25,0 Prozent auf 33,0 Mio. Euro zu (Q1 2020: 26,4 Mio. Euro). Während die Beiträge in der Krankenzusatzversicherung um 22,2 Prozent anstiegen, stiegen die Beitragseinnahmen in der Sachversicherung im ersten Quartal 2021 um 63,4 Prozent zu.

„Unser digitaler Vertriebsmotor läuft auf Hochtouren weiter, weitgehend unbeeinflusst von dem in Deutschland andauernden Lockdown. Die äußerst positive Geschäftsentwicklung im ersten Quartal ist der klare Beleg dafür. Im Bereich der Sachversicherungen profitieren wir von dem starken Zuwachs bei Tierversicherungen. Dieser Markt bietet uns noch enorme Wachstumschancen. Zusätzlich gelingt es uns insgesamt, die Prämien pro Neuvertrag zu steigern. Somit liegen wir hinsichtlich des Prämienvolumens im Neugeschäft sogar über dem Zeitziel.“

Stefan Knoll, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Familienversichrung (DFV)

Das Konzernergebnis nach Steuern stieg in den ersten drei Monaten 2021 deutlich: Zum Quartalsende stand ein leichter Verlust von 0,1 Mio. Euro (Q1 2020: minus 5,6 Mio. Euro). Das IFRS-Gesamtergebnis fiel mit 0,1 Mio. Euro leicht positiv aus (Q1 2020: minus 9,5 Mio. Euro). Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren höhere Beitragseinnahmen und ein deutlich verbessertes Kapitalanlagenergebnis.

Für 2021 plant die Deutsche Familienversicherung erneut, 30 Mio. Euro in Vertriebsaktivitäten zu investieren. Zudem will der Frankfurter Versicherer zum 1. Juli 2021 nach Österreich expandieren.

MLP und JDC legen bei den Umsatzerlösen deutlich zu

Der Finanzdienstleister MLP hat im ersten Quartal 2021 bei den Umsatzerlösen um 14 Prozent auf 221,4 Mio. Euro zugelegt. Das betreute Vermögen erreichte mit einem Volumen von 48,2 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 21,8 Mio. Euro deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahrs (Q1 2020: 10,7 Mio. Euro).

„Wir haben einen gelungenen Jahresstart hingelegt. Die Entwicklung des ersten Quartals zeigt, wie dynamisch MLP unterwegs ist – den positiven Trend der vergangenen Monate konnten wir trotz anhaltender Einschränkungen durch die Bekämpfung der Corona-Pandemie fortsetzen. Gleichzeitig investieren wir weiterhin umfangreich in unsere Zukunft und legen damit die Basis für einen weiteren Ergebnissprung im Jahr 2022.“

Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP Gruppe

Getragen wurde diese Entwicklung von Zuwächsen in sämtlichen Teilen der Gruppe und über nahezu alle Beratungsfelder hinweg. Insbesondere das Vermögensmanagement verzeichnete ein Plus von 40 Prozent, gefolgt von der Immobilienvermittlung (plus 16 Prozent) und die Finanzierung (plus zwölf Prozent). Auch die Krankenversicherung (plus acht Prozent) und die Sachversicherung (plus vier Prozent) konnten zulegen.

Die JDC Group aus Wiesbaden konnte beim Umsatz im ersten Quartal 2021 um 14,4 Prozent auf 36,0 Mio. Euro gestiegen (Q1 2020: 31,4 Mio. Euro). Der Umsatz des Geschäftsbereichs Advisortech stieg um rund 13 Prozent auf 30,6 Mio. Euro. Der Geschäftsbereich Advisory verbuchte ein Umsatzplus von rund 17 Prozent auf 8,3 Mio. Euro.

„Der Start in das Jahr 2021 ist sehr gelungen. Wir konnten trotz der anhaltenden Lockdown-Maßnahmen unser zweistelliges Wachstum bestätigen und eine weitere Skalierung des EBITDA zeigen.“

Ralph Konrad, CFO/COO der JDC Group

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um rund 29 Prozent auf 2,8 Mio. Euro (Q1 2020: 2,2 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg sogar um rund 55 Prozent auf 1,7 Mio. Euro (Q1 2020: 1,1 Mio. Euro). Das Konzernergebnis stieg ebenfalls deutlich um rund 74 Prozent auf 1,2 Mio. Euro (Q1 2020: 0,7 Mio. Euro).

Autor: VW-Redaktion

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