NEXT – nach Sieg gegen Check 24 will sich BVK Versicherer vornehmen

BVK-Präsident Michael H. Heinz, Quelle: Alexander Kasper

Der Bund der Versicherungskaufleute (BVK) hatte mit seiner Klage gegen das Vergleichsportal Check 24 Erfolg. Der Verband unter Führung von Michael H. Heinz hatte das Portal wegen Verletzung des gesetzlichen Sondervergütungsverbotes im Rahmen einer Jubiläumsaktion verklagt und spricht nach dem Urteil von einem „vollumfänglichen Sieg“. Jetzt richtet der Verband sein Augenmerk auf die Versicherer.

Check24 handelt rechtswidrig und ist in allen Punkten verurteilt worden, jubeln die Kaufleute in ihrer Pressemitteilung. Die Gegenseite schweigt sich aus, keine Pressemitteilung nach der Urteilsverkündung. Der Präsident Heinz zeigt sich im VWheute-Interview erfreut über das Ergebnis. „Es wäre ein Sieg für den Verbraucherschutz“, erklärt er im Interview.

Dass sich die Versicherer möglicherweise an der Jubiläumsaktion von Check 24 beteiligt haben, empfindet Heinz als „unerträglich“, schließlich sei man seit Jahrzehnten Partner. Der BVK werde das Gespräch mit den Unternehmen suchen und prüfen, ob eine Zusammenarbeit stattfand. Wer den streiterprobten BVK kennt, weiß, das ist keine leere Drohung.  

Nach Einschätzung des BVK hat das Urteil gegen das Portal Signalcharakter für die Branche. Es bestand immer die Gefahr, dass das Konstrukt der Check24-Jubiläumsdeals Nachahmer gefunden hätte, sagt der Verband.

Verbraucherschützer Heinz

„Wie schon in unserem ersten Klageverfahren vor drei Jahren, bei dem es um die klare Information der Verbraucher über den Rechtsstatus von Check24 als Versicherungsmakler ging, hat der BVK mit diesem Prozess dafür gesorgt, dass dem Gesetz auch Geltung verschafft wird“, sagt BVK-Präsident Heinz.

Mittlerweile sieht sich der Verband offenbar auf einer Stufe mit den Verbraucherschützern wie Dorothea Mohn (Verbraucherzentrale Bundesverband) und Axel Kleinlein (Bund der Versicherten), eine Entwicklung, die wohl niemand vorhersehen konnte.

 „Wir haben inzwischen eine wichtige Marktwächterfunktion für den gesamten Versicherungsvertrieb. Denn es zeigt sich, dass diverse Marktteilnehmer immer wieder eine Überschreitung des gesetzten Rechtsrahmens austesten, um mehr Umsatz zu Lasten des Verbraucherschutzes und der Versicherungsvermittler zu generieren. Das können und das werden wir nicht hinnehmen, erklärt Heinz.

Es wird interessant sein, wie Check 24 reagiert, VWheute hat angefragt und bleibt dran.

Autor: VW-Redaktion

3 Kommentare

  • Ridschie Blanko

    Vielen vielen Dank BVK und Herr Heinz. Ich drücke ihnen die Daumen bei der Durchsetzung einer erfolgreichen Verfolgung der Versicherer. Ist diese Gilde leider Gottes zu einer kaum händelbaren Zusammenrottung dubioser Personen geworden, welche den Wörtern Gewinnmaximierung und Auspressen eine völlig neue Farbe geben. Ich verneige mich tief.

  • Hubert Gierhartz

    Das war in Schritt in die richtige Richtung. Gleiches Recht für alle, und das ist für alle zwingend einzuhalten.
    Aber es heißt doch so schön, wo kein Kläger da kein Richter. Und wenn nicht wie hier der BVK nicht geklagt hätte,wäre dieses Urteil im Sinne aller Vermittler und Makler nicht zustande gekommen.

    Es gibt Makler Verbände die glauben sie wären nur für große Politik in Berlin zuständig. Die wahren Nöte ihrer
    Mitglieder werden ignoriert, und als unsinnig abgetan. Der kleine Makler ( Einzelkämpfer ) vor Ort muss sich aber täglich damit auseinander setzen.

    Allerdings sollte dich der Verband nicht auf einer Stufe mit den Verbraucherschützern stellen.
    Diese sehen den Makler/ Vermittler zwischenzeitlich als Konkurrenten, da sie selber mit dem Vertrieb von Versicherungen oder aber Bereitstellung von Vergleichsrechnern Geld verdienen.

    Wenn zum Beispiel der Bund der Versicherten, dessen 100 % Tochterfirma die BdV Service GmbH als Versicherungsvertreter tätig ist, auf seiner ersten Seite titelt:

    90 % aller Haushalte in Deutschland haben entweder überflüssige oder zu teure Versicherungen oder es fehlt sogar wichtiger Versicherungsschutz. Wir beraten Sie zu Ihrem Versicherungsbedarf und schauen dafür auf Ihre individuellen Risiken, nehmen eine Bewertung vor und versehen Sie mit entsprechenden Infoblättern.
    So erhalten Sie als Versicherte einen unabhängigen Versicherungsscheck inklusive Vergleich als fundierte Entscheidungsgrundlage.

    „Wir sind Ihr Mittel gegen schlechte Versicherungen“

    Werden hier nicht 90 % der Vermittler diskriminiert. Schlechte Beratung, nur Provisionen kassieren?

    Aber solche Aussagen werden kommentarlos hingenommen. Dann braucht man sich nicht wundern, dass
    der Verbraucher den Eindruck gewinnt, Versicherungsvertreter sind Abzocker.

  • Ist ja lustig, wenn sich der Vertreter eines Verbandes einer untergehenden Branche versucht, sich als verbraucherschützer darzustellen. Diese Handlungsweisen erinnern mich stark an die letzten Zuckungen des alten Fachhandels, als er versuchte gegen den bösen e-commerce vorzugehen.

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