Staatlich-privater Gefahrenschutz schreitet global voran – Europa humpelt hinterher

Staatlich-privates Partnerschaften auf dem Vormarsch. Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.

Staaten und Versicherer rücken bei Versicherungslösungen enger zusammen. In Europa bei den Themen Pandemie und Terror, in Australien sind es Wirbelstürme und Fluten. In Neuseeland ist das Problem ein anderes: Erdbeben. Der Staat hat nun neue Schritte eingeleitet, mithilfe der Versicherer. Die Partnerschaften sind ein Trend, der Europa (noch) nicht erreicht.

Die neuseeländische Erdbebenkommission EQC wird wahrscheinlich mehr Rückversicherungsschutz von den privaten Märkten benötigen, meldet artemis.bm. Die staatliche Versicherungsgesellschaft für Wohngebäudekatastrophen muss tätig werden, da neue Vorschriften den Umfang des von ihr übernommenen Katastrophenrisikos „drastisch erhöhen“ werden.

Durch die Änderung der Vorschriften soll die Auszahlungsobergrenze für die Wohngebäudeversicherung ab Oktober 2022 verdoppelt werden. Die EQC müsste dann bis zu 300.000 US-Dollar pro Wohngebäude abdecken, statt der derzeitigen Auszahlungsobergrenze von 150.000 US-Dollar. Die privaten Versicherungen decken den darüber hinausgehenden Schaden. Die privaten Versicherungsunternehmen decken Schäden, die über diese Obergrenze hinausgehen.

„COVID hat uns gezeigt, wie wichtig die richtige Katastrophenhilfe ist. Wir wollen, dass die Neuseeländer Zugang zu erschwinglichen Wohngebäudeversicherungen haben, um sicherzustellen, dass so viele Menschen wie möglich ihre Häuser reparieren können, wenn sie durch eine Naturkatastrophe beschädigt werden“, sagt der zuständige neuseeländische Minister, Dr. David Clark.

Wie beim Nachbarn

Der nordwestliche Nachbar Australien geht beim Thema Flut und Hurrikans ähnlich vor. Um den Bürgern – und den Unternehmen  bessere – Versicherungsangebote zu ermöglichen, ist ein Pool gegen die Folgen von Überflutungen und Wirbelstürmen eingerichtet worden.

In Europa sind Verhandlungen zwischen Branche und Staaten schwieriger. Die Schweiz konnte sich zuletzt nicht auf einen Pandemieschutz einigen und in Deutschland ist beim selben Thema bis auf Forderungen der Versicherer noch nichts passiert. Anders ist es bei der Gefahr des Terrors, wie Extremus beweist. Australien und Neuseeland zeigen, dass eine Kooperation auch bei Umweltgefahren möglich ist.

Autor: VW-Redaktion

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