Rollinger äußert sich zu Versicherung für Glücksspiel und Kohle
„Warum sollte man in Deutschland nicht bis 2038 Kohlekraftwerke versichern“? Das ist in diesen Zeiten alles andere als ein harmloser Satz, den R+V-Chef Norbert Rollinger gegenüber einer Wirtschaftszeitung äußert. Während Versicherer wie Allianz, Munich Re und Talanx gar nicht genug Abstand zwischen sich und Kohle bringen können, sieht der R+V Chef darin kein Problem. Ebenso will er weiter Glücksspielbetreiber versichern.
Norbert Rollinger ist ein sachlicher Mensch, der Jurist und Betriebswirtschaftler denkt Dinge gerne zu Ende, bevor er sich äußert. Es ist anzunehmen, dass er das auch tat, bevor er sich gegenüber der Börsenzeitung zu den kontroversen Themen Kohle und Glücksspiel äußerte. Seine Ansichten sind nachvollziehbar, dennoch ist es nicht auszuschließen, dass er sich mit seinen Aussagen in die Nesseln setzte.
„Wenn die Politik entschieden hat, 2038 werden die Kohlekraftwerke abgeschaltet, dann heißt das für mich: Nach 2038 versichere ich sicher keine Kohlekraftwerke mehr, weder in Deutschland noch anderswo“, erklärt er. Das bedeutet, dass er momentan kein Problem mit Kohlekraftwerken hat, andere Versicherer wie die Axa oder Swiss Re sehen das anders.
Die Klimaschützer wie Urgewald haben sich längst auf die Versicherer eingeschossen, selbst am Hauptsitz der Unternehmen werden Aktionen gestartet wie die Hannover Re zu berichten weiß. Ob die Wiesbadener glauben oder hoffen, dass die Klimaschützer den Weg in die hessische Landeshauptstadt nicht finden?
Glücksspiel ist ok?
Das Unternehmen will auch weiterhin Glücksspielbetreiber versichern, wie Rollinger erklärt. „Glücksspiel ist in Deutschland erlaubt. Sollen wir jetzt der verlängerte Arm der Moralisten sein?, fragt er. Konsequent wäre aus seiner Sicht, wenn es untersagt würde, wenn es gesellschaftspolitisch nicht mehr gewollt sei.
Das ist richtig, aber in heutigen Zeiten sind solche Aussagen zu umstrittenen Themen riskant, Hysterie schlägt Begründung, ist das Gebot der Stunde. Es sei den Wiesbadenern gewünscht, dass sie das nicht auf die harte Tour lernen müssen.
Der Chef der R+V äußerte sich auch zur neuen Werbekampagne, die VWheute ausführlich analysierte. Die zentrale Botschaft sei der Schulterschluss zwischen Versicherer und Kunde. „Wir sind eine starke Gemeinschaft. Wir lassen keinen im Regen stehen. Das gehen wir an auf Augenhöhe, mit Respekt, Vertrauen und Fairness.“
Autor: VW-Redaktion
Anmerkung: Der Text hatte ursprünglich eine andere Überschrift, die misszuverstehen war.
….. da hat er doch absolut recht, wer soll den dieses Risiko versichern wenn sich alle großen Versicherer zurückziehen würden? Wäre es fair die Unternehmen die jetzt diesen Wandel vollziehen müssen im Regen stehen zu lassen?