Klimaschutz: Axa überholt Allianz, Munich Re bleibt hinter Erwartungen zurück

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Klimaschutz; das macht bestimmt jemand anders. Das scheinen sich die Großunternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) zu denken. Besonders die Munich Re schneidet schlecht ab. Das verwundert, schicken doch die Münchener ihre Experten gerne in die Welt, um vor den Folgen des Klimawandels zu warnen.

Bei zwei Dritteln der Dax-Konzerne reichen die aktuell geplanten Maßnahmen nicht, um die Erderwärmung auf 1,75 Grad zu begrenzen, meldet die Frankfurter Rundschau mit Bezug auf eine Studie von  Right.Based on Science, einer Klimaberatungsfirma.

Das Unternehmen hat den Beitrag jedes Konzerns aus dem Dax zur globalen Erwärmung in zwei verschiedenen Szenarien berechnet, wie die Frankfurter Rundschau schreibt. „Unsere Analyse soll erste Erkenntnisse über die relative Effektivität der Klimaziele eines Unternehmens bieten und insbesondere für die Möglichkeiten sensibilisieren, Klimastrategien auf ihren tatsächlichen Climate Impact untersuchen zu können“, schreibt Right.Based on Science.

Das Ergebnis ist ernüchternd. Stolze 20 der 30 Dax-Konzerne bleiben zum Teil weit hinter den Anforderungen zurück. Absolutes Schlusslicht in den Berechnungen ist Heidelberg Cement. Die selbstgesteckten Ziele des Konzerns würden lediglich dafür sorgen, dass sich Einfluss seiner Emissionen aufs Klima „um knapp 0,4 Grad verringert“. Damit liegt das Unternehmen er mehr als drei Grad über dem Ergebnis, das die International Energy Agency dem Baustoffsektor zugesteht.

Klimasünder Munich Re?

Weit hinter den Anforderungen zurück bleiben laut Bericht unter anderem  auch die Energieunternehmen Eon und RWE, ebenso wie die Chemieunternehmen BASF und Covestro, der Konsumgutkonzern Henkel, der Gasspezialist Linde und der Rückversicherer Munich Re.

Auf seiner Webseite schreibt Munich Re: „Der Klimawandel macht entschlossenes Handeln zwingend notwendig, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber dem vorindustriellen globalen Temperaturniveau zu begrenzen.“ Fairerweise muss angemerkt werden, dass es Kritik an der Studie gibt und nicht alle Unternehmen Daten bereitgestellt hätten

Die Sieger

Besonders positiv haben im Ranking die Allianz, die Deutsche Post, der Chemiekonzern Beiersdorf und SAP abgeschnitten.

Den gesamten Artikel mit mehr Details zur Studie inklusive Tabelle finden Sie HIER. Die Datenbasis der Untersuchung würde „teilweise auf sehr unsicheren Annahmen“ beruhen, zudem würden die Unternehmen „uneinheitlich und teils sehr vage kommunizieren“, schreiben die Studienherausgeber.  

 Axa hängt Allianz bei Klima ab

Alles gut bei der Allianz nach dem Lob? Leider nicht, es droht Umweltkonkurrenz aus Paris. Mit einer heute veröffentlichten neuen Kohle-Richtlinie führt der französische Allianz-Konkurrent Axa weitere Einschränkungen seiner klimaschädlichen Kohlegeschäfte ein, meldet Urgewald, eine Umweltorganisation Die Axa beende sofort die Versicherung von und Investitionen in Unternehmen, die neue Kohlekraftwerke oder –minen planen. Zudem plant der Konzern ab 2030 in EU- und OECD-Ländern komplett kohlefrei zu sein und ab 2040 weltweit. Darüber hinaus hat sich Axa der Net Zero Asset Owner Alliance angeschlossen, deren Mitglieder ihre Portfolios so gestalten wollen, dass diese dem 1,5° Ziel des Pariser Klimaabkommens entsprechen.

Regine Richter, Energie-Campaignerin bei Urgewald: „Im Wettlauf um die ehrgeizigsten Klimaziele hat AXA gegenüber Allianz nicht nur aufgeholt, sondern gleich überholt. Die Allianz hat versprochen bei Versicherungen und Investitionen erst bis 2040 kohlefrei zu sein. Für EU- und OECD-Länder ist das zehn Jahre zu spät, wenn wir die Klimaziele ernst nehmen. Gleiches gilt für Talanx und Hannover Re, die 2038 als Enddatum haben. Der deutsche Rückversicherungsriese Munich Re stellt sich bei diesem Thema komplett hinten an, er hat bisher kein Kohleausstiegsdatum genannt. Die deutschen Versicherer haben nun ein Vorbild, an dem sie sich orientieren sollten. Die Klimakrise drängt sie zum schnellen Handeln.“

Autor: VW-Redaktion

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