AfW-Wahlbarometer: Union ist bei den Vermittlern Top – SPD im Dauertief

Quelle: Bild von Michael Schwarzenberger auf Pixabay

Im Superwahljahr 2021 wird neben acht Landtagen auch ein neuer Bundestag gewählt werden. Wäre der Urnengang bereits am kommenden Sonntag, würde die Union bei den Vermittlern als Wahlsieger hervorgehen und den bisherigen Dauersieger FDP von der Spitzenposition verdrängen. Dies geht aus dem 13. AfW Vermittlerbarometer hervor.

Demnach würde die CDU/CSU unter den 1.200 befragten Vermittlern mit 37 Prozent erstmals seit zwölf Jahren wieder die stärkste Kraft werden. Die Liberalen landen demnach mit einer Zustimmung von 30 Prozent nur noch auf dem zweiten Platz. Drittstärkste Kraft wäre demnach die AfD mit elf Prozent.

Auch bei den Grünen unterscheidet sich das Wahlverhalten der VermittlerInnen deutlich von anderen, repräsentativen Umfragen. Hier erreichen die Partei laut aktuellem Wahlbarometer des AfW nur zehn Prozent. Die SPD und die Linke wären mit jeweils vier Prozent nicht einmal mehr im Bundestag vertreten.

Wenig verwunderlich ist demnach auch die Frage nach einer bevorzugten Regierungskoalition: „Wenn es nach den VermittlerInnen ginge, würde es eine schwarz/gelbe Regierungskoalition geben“, analysiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher das Umfrageergebnis.

Die Gründe für die eindeutigen Parteipräferenzen sind nach Ansicht des AfW eindeutig: So habe sich die Union in der vergangenen Legislaturperiode deutlich gegen den Provisionsdeckel gestellt und auch gegen eine BaFin-Aufsicht für § 34f Vermittler positioniert. Dies sei eine mögliche Erklärung für den Spitzenplatz der CDU.

Zudem habe die FDP mit ihren regelmäßigen und kritischen „kleinen Anfragen“ wichtige Themen adressiert und die Bundesregierung zu öffentlichen Antworten gezwungen. Auch dies scheinen die Vermittler nach Angaben des AfW durch ihr Wahlverhalten zu würdigen.

„Eine Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP würden wir sehr begrüßen, denn dann könnten wir in eine aktive und positive Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen übergehen und somit endlich den Verhinderungsmodus verlassen, der uns immer wieder zwingt, gegen ideologisch motivierte Regulierungsvorhaben anzukämpfen.“

Frank Rottenbacher, Vorstand des AfW Bundesverbandes

FDP war lange unangefochten

Zum Vergleich: Vor einem Jahr lagen die Liberalen mit 38 Prozent der rund 1.500 befragten Vermittler unangefochten auf dem ersten Platz. Auf Rang zwei landet die CDU/CSU mit immerhin noch 25 Prozent. Dahinter folgen die AfD mit 14 Prozent sowie Bündnis 90/Die Grünen mit zwölf Prozent. Die SPD wäre mit gerade einmal zwei Prozent der Stimmen noch nicht einmal im Bundestag vertreten.

Im März 2020 hatte zudem der ehemalige Ergo-Manager Harald Christ mit seinem Wechsel zur FDP für Schlagzeilen gesorgt. Der frühere Versicherungsmanager haderte zuletzt mit der SPD und seiner Rolle: „Ich war 31 Jahre Mitglied der SPD und bin immer für sozialliberale Themen eingestanden nach innen und nach außen. Es war immer herausfordernd, auch aufgrund meiner unterschiedlichen Führungsaufgaben in Versicherungen und Banken.“ Der Focus schrieb zudem, dass Christ „wegen des Linkskurses der neuen SPD-Vorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans“ aus der Partei ausgeschieden sein.

Auf dem außerordentlichen FDP-Bundesparteitag im September 2020 wurde Christ schließlich zum Bundesschatzmeister der Liberalen gewählt. Er folgte damit auf Hermann Otto Solms, der dieses Amt insgesamt 26 Jahre innehatte.

Autor: VW-Redaktion

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