Sinkender Garantiezins: Warum der Lebensversicherung fatale Folgen drohen

Mathias Westermann auf Pixabay

Geht es nach den Aktuaren, sollte der Garantiezins für Lebensversicherungen von derzeit auf 0,9 auf nunmehr 0,5 Prozent sinken. Für die Leistungen der Lebensversicherer könnte dies hingegen fatale Folgen haben, glaubt Partner in Life.

Wer eine private Rentenversicherung über weniger als 20.000 Euro abschließt, dürfte mit dem neuen Garantiezins ein jährliches Minus von durchschnittlich 0,35 Prozent erwirtschaften. Bei größeren Summen gäbe es ein Minus von 0,30 Prozent, rechnet das Unternehmen für die Finanzzeitung Euro am Sonntag vor. Hintergrund: Kleine Summen seien laut Analyse relativ mit höheren Kosten belastet und hätten zudem einen geringeren Zinseszins-Effekt.

Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) hatte bereits im Dezember 2019 empfohlen, den Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung zum 1. Januar 2021 von derzeit 0,9 Prozent auf 0,5 Prozent zu senken. Auch die Finanzaufsicht Bafin empfiehlt den Lebensversicherern, den Höchstrechnungszins für klassische Policen im kommenden Jahr angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes kritisch zu hinterfragen.

Dabei geht DAV-Chef Guido Bader davon aus, „dass bei Neuverträgen die klassischen Policen mit jährlicher Garantie bis Ende nächsten Jahres zum Nischenprodukt werden“. Auch Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung, hatte jüngst dafür plädiert, dass die Branche den Garantiezins freiwillig weit unter einen Prozent senken solle.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Was heißt hier Verlust erwirtschaften? Als ob der Garantiezins alles wäre, die Überschussbeteiligung entscheidet!

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