Digital und persönlich: „Die DKM bleibt der Branchentreffpunkt des Jahres“

Joshua Woroniecki auf Pixabay

Als Corona ins Rollen kam, fielen die Branchenveranstaltungen. Monte Carlo und Baden-Baden in Ehren, alle blickten auf den Platzhirsch DKM. Die Vertriebsmesse ist der Fixpunkt im Versicherungskalender. Im Juni war dann klar, die DKM 2020 findet digital statt. Dass das Großprojekt funktioniert, davon ist Konrad Schmidt überzeugt. Der Geschäftsführer des Veranstalters bbg Betriebsberatungs GmbH freut sich auf das neue „Klassentreffen der Branche“ – an Neuheiten wird nicht gespart.

Der Weg zur diesjährigen DKM ist nicht leicht gewesen. Der Aufwand ist größer als bei einer Präsenz-Messe, verrät Schmidt. „Bis März haben wir die DKM in Dortmund geplant, dann ein paar Wochen parallel gearbeitet und mit der Entscheidung zur digitalen Durchführung der Veranstaltung blieben uns nur fünf Monate bis zum Messestart“. Das Team musste sich mit neuen Fragestellungen beschäftigen sowie Aussteller und Besucher vom neuen und unbekannten Konzept überzeugen.

Das gelang, ein Blick in die Ausstellerliste zeigt, dass die Key-Player der Branche mitziehen. Die bisherige Ausstellerzahl liegt bei 157 Unternehmen, damit „bleibt die DKM der Branchentreffpunkt des Jahres und wir sind sehr zufrieden“, bilanziert Schmidt. Ein Wehrmutstropfen ist, dass die „übliche Vielzahl an Mitausstellern“ im neuen Konzept keine Berücksichtigung finden konnte.

Ehrliche Worte zu Einbußen

Gewisse Abstriche musste der Veranstalter auf der finanziellen Seite hinnehmen. „Die Preisstruktur ist bei einem Onlineformat anders als bei einer Präsenzmesse“, erklärt Schmidt. Es gäbe Einsparungen bei Bereichen wie Miete und Catering, dennoch ist der Deckungsbeitrag „erheblich geringer“. Doch das ist für ihn kein Grund für Trauergesänge. „Ich will hier nicht jammern; im Vergleich zur teilweise prekären Situation der Eventbranche und der Dienstleister schätzen wir uns glücklich, dass unser digitales Format so gut angenommen wird.“

Wie bisher fußt das Konzept der Messe weiterhin auf Information, Weiterbildung und Netzwerk. Die Fortbildung ist in 15 Kongressen und 115 Workshops möglich, neu dazugekommen sind die vom Aussteller organisierten  Roundtables. Diese weisen eine maximale Teilnehmerzahl von zwölf Personen auf und ermöglichen einen intensiven wie privaten Austausch. Ebenso bleibt die Speakers Corner mit den Key-Notes und den beliebten Diskussionsrunden vorhanden. Alles ist live, sodass der typische Messe-Vibe erhalten bleibt.

Die Redner-Hauptbühne wurde für maximale Qualität und Authentizität in ein TV-Studio verlegt, Redner wie Zukunftsforscher Matthias Horx und der Triathlet Jan Frodeno werden zugeschaltet, wie Schmidt in der aktuellen Versicherungswirtschaft erklärt.

Mehr zur DKM 2020 lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe der Versicherungswirtschaft.

Weitere zentrale DKM-Punkte wie die Informationssuche auf dem „Messemarktplatz“ wurden beibehalten und digitalisiert. Wichtig ist Schmidt, dass das Produkt am Ende keine nicht endend wollende Abfolge von Reden und Präsentationen ergibt, sondern der Besucher einen „richtigen Messebesuch“ erlebt.

„Bei der DKM 2020 reiht sich nicht Vortrag an Vortrag, sondern wir haben den Netzwerkgedanken konsequent auf der Plattform umgesetzt“, erläutert Schmidt die Idee. Neue Kontakte lassen sich finden, es können digital Kontaktanfragen gestellt und sich so vernetzt werden. „Die Visualisierung des Netzwerkes lädt zum Entdecken und Austausch ein. Gespräche können via Chat oder Videotelefonie geführt werden. Hierbei gibt es die Möglichkeit der 1:1 Kommunikation, aber auch Gruppengespräche – als Chat oder Video – können geführt werden“, führt Schmidt aus.

„Wir haben in diesem Jahr die Chance, neue Vermittler für die DKM zu begeistern.“

Konrad Schmidt, Geschäftsführer der bbg Betriebsberatungs GmbH

Freude auf die DKM 2020

Damit Hacker nicht den Messefrieden stören, ist Hiscox der Event-Versicherungspartner der Messe. Mit der Veranstaltungsversicherung by Hiscox bietet der Spezialversicherer den Veranstaltern eine „passgenaue Lösung“ und sichert digitale Risiken des Branchenevents ab. „Bei digitalen und hybriden Events gibt es einige Besonderheiten, auf die es zu achten gilt. Unsere jahrelange Erfahrung als Versicherer von IT-Unternehmen und Anbieter von Cyberversicherungen hat uns da bei der Überführung unserer Eventversicherung in die digitale Welt sehr geholfen“, erklärt Peter Pillath, Underwriting Manager Commercial Property bei Hiscox.

Die DKM hat den Schritt in die digitale Welt gewagt, den Kritiker wie Alexander Grimm, COO von Getsafe, im letzten Jahr im Videointerview forderten. Mag die Umstellung auch nicht ganz freiwillig gewesen sein, Schmidt ist von der positiven Wirkung der neuen, digitalen DKM überzeugt.

„Wir haben in diesem Jahr die Chance, neue Vermittler für die DKM zu begeistern. Einige haben doch den Aufwand der Anreise nach Dortmund gescheut. Daher freue ich mich, neue Vermittler-Persönlichkeiten kennen zulernen und vielleicht mit dem einen oder anderen ins Gespräch zu kommen“, erklärt Schmidt. Er freut sich, „dass das Klassentreffen der Branche endlich stattfindet – nur eben digital“. VWheute freut sich mit und wird die Messe gemäß dem DKM Slogan 2020 digital.persönlich begleiten.

Link: Alle Informationen zur DKM 2020 im Überblick

Autor: Maximilian Volz

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