Swiss Re-CEO Mumenthaler in Sorge wegen „relativ kurzfristigen und großen“ Klimaveränderungen

Christian Mumenthaler, CEO der Swiss Re. Quelle: Swiss Re

„Beim Klimawandel besteht die Sorge, dass plötzlich das System kippen könnte“, sagt Christian Mumenthaler, CEO des Rückversicherers Swiss Re. Es wäre möglich, dass dann „relativ kurzfristig große Klimaveränderungen“ auftreten, warnt er gegenüber einer Wirtschaftszeitung.

Schon jetzt sei zu beobachten, dass als Folge des Klimawandels die sogenannten sekundären Schäden zugenommen hätten. Darunter fallen beispielsweise Dürre, Hagel, Waldbrände oder Fluten. „Letztes Jahr entfielen weltweit über 70 Prozent der versicherten Naturkatastrophenschäden auf Sekundärereignisse“, erklärt Mumenthaler gegenüber dem Handelsblatt. Das entspricht rund 60 Milliarden Dollar. VWheute hat mit Swiss Re über das Thema gesprochen und wird in Bälde einen längeren Beitrag über die „secondary perils“ veröffentlichen.

Einfluss auf schmutzige Unternehmen

Trotz der genannten Risiken erwartet Mumenthaler kein grundsätzliches Dilemma für die Branche. „Ich sehe kein fundamentales Problem, dass bestimmte Schäden gar nicht mehr versicherbar sind“, erklärte er gegenüber dem Handelsblatt.

Einige Unternehmen der Gesamtwirtschaft handeln ökologischer als andere.  Swiss Re will als Investor Einfluss nehmen und so für mehr Umweltbewusstsein sorgen. Das ausschließliche Investieren in bereits grüne Firmen lehnt der CEO ab. Nur wenn sein Haus in Unternehmen mit ausbaufähiger Klimabilanz  investiert bleibe, könne Druck aufgebaut werden.

Zurückhaltend bleibt er bei der Forderung nach einer Elementarpflicht für Hausbesitzer. Die Politik müsse das entscheiden. Er sagt aber auch: „Was ich jedoch beobachte, ist, dass Systeme ohne Versicherung extrem ineffizient sind.“

Autor: VW-Redaktion