Munich Re verklagt Klimaaktivisten

Munich Re-Zentrale. Quelle: ak

Die Klimaaktivisten der „Extinction Rebellion“ (XR) sorgen derzeit für einigen Wirbel – auch mit juristischen Folgen. Im April 2022 hatten Mitglieder der Klimaschutzbewegung während der Hauptversammlung der Munich Re für den sofortigen Stopp aller Versicherungen von Öl- und Gasprojekten und den Ausstieg aus allen Investments fossiler Energieförderung demonstriert. Der Rückversicherer hat sie nun wegen Hausfriedensbruchs angezeigt.

Dass Klimaschützer die Versicherungsbranche bereits seit Längerem im Visier haben, ist eigentlich nichts Neues mehr. Erst Ende Oktober 2022 gingen rund 50 Aktivisten vor dem Haus von Chubb-Chef Evan Greenberg in New York auf die Straße. Sie protestierten gegen die derzeitige Fossilpolitik des Versicherers. Zudem wollten sie eine Petition übergeben, die nach Angaben der Gruppe mehr als 50.000 Unterzeichner hat. Die nächste Eskalationsstufe zwischen Aktivisten und Versicherern ist erreicht.

Auch beim Rückversicherungskongress in Baden-Baden protestierten Klimaschützer von „Extinction Rebellion“ und „Debt for Climate“ zum Auftakt vor dem Kongresszentrum und rollten ein Banner mit dem Schriftzug „Stop (re)insuring climate chaos“ aus. Einmal mehr lautete die Forderung an die Rückversicherer, keine weiteren umweltschädlichen Projekte mehr zu versichern. Knapp zwei Stunden nach Protestbeginn sei die Aktion beendet gewesen. Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht.

Vor allem die Umweltschutzorganisation Urgewald hat es immer auf die Branche – und ganz besonders auf die Rückversicherer – abgesehen. Bei der letzten Hauptversammlung der Munich Re kritisierte Urgewald, dass der Rückversicherer nicht nur vor der Klimakrise warnen und dann auf die Politik warten dürfe. Stattdessen müsse der Rückversicherer eine vollumfängliche Öl- und Gas-Richtlinie auf Konzernebene verabschieden, die speziell neue Öl- und Gasprojekte ausschließt. „Sie sind ein absolutes No-Go aus Klimasicht – das muss Munich Re in seinem Geschäft klarmachen, wenn das Unternehmen seine Glaubwürdigkeit behalten will“, hieß es im April letzten Jahres.

Auch die Net-Zero-Strategie der Versicherer stieß jüngst bei Klimaaktivisten auf herbe Kritik. Für die Aktivisten von „Insure our Future“ ist es nicht ehrgeizig genug und öffne „Tür und Tor für unternehmerisches Greenwashing“. So würden die schwachen Ziele allerdings nicht ausreichen, um die versicherten CO₂-Emissionen bis 2030 zu halbieren. 

Dass die Mittel der Klimaaktivisten, ihren Protest zu artikulieren, allerdings nicht immer auf Gegenliebe stößt, zeigt nun die Klage der Munich Re. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, wurden in München allein 2022 gegen insgesamt 84 Frauen und Männer im Zusammenhang mit Klimaprotesten Klage erhoben. „Insgesamt 250 Strafanzeigen hatte die Polizei gestellt, 80 Prozent davon zwischen Oktober und Dezember“, berichtet die Zeitung weiter. Zudem seien laut Staatsanwaltschaft 45 Aktionen strafrechtlich relevant.

Ob die Klage der Munich Re gegen die Klimaaktivisten erfolgreich sein wird, müssen nun die Richter entscheiden. Immerhin warnt die Munich Re – wie auch anderer Versicherer – davor, dass die Extremwetter durch den Klimawandel zunehmen und zu mehr Versicherungsschäden führen werden. Der Chefreporter für den Bereich Wissenschaft bei der Zeitung Welt hielt dies jüngst in einem Beitrag für „eine geschäftstüchtige Irreführung mit langer Tradition“. Versicherer wollten damit nur Preiserhöhungen durchsetzen. Zudem warf er dem Rückversicherer vor, Werbung in eigener Sache zu machen, „sie profitiert von höheren Wetterrisiken.“ Und die Medien würden ohne Recherche die Aussagen der Munich Re verbreiten.

Die Munich Re wollte sich damals auf Anfrage von VWheute nicht zu dem Welt-Beitrag äußern. Allerdings dürfte der Rückversicherer nicht verhindern können, auch weiterhin im Fokus von Klimaaktivisten – und kritischen Journalisten zu stehen.

Autor: VW-Redaktion

2 Kommentare

  • Was passiert als nächstes? Wann wird endlich gegen Allianz, HUK-Coburg und Co. vorgegangen, die aus Geldgier noch immer Kfz-Versicherungen für Verbrenner anbieten? Dreisterweise sogar in Vollkasko. Und gegen Werkstattketten, die diese Drecksdinger auch wieder reparieren?
    *Ironie aus

  • Sorry Herr Heimen was schreiben sie da für einen Stuss! Die e- mobil Lösung ist keine Lösung den sie ist am ende co² schädlicher das weiß man doch schon! Ganz davon abgesehen das die Gewinnung des Materials das für die Herstellung von Batterien gebraucht wird durch Kinderarbeit abgebaut wird das kommt also noch dazu. Ist aber schon klar bei uns findet das ja nicht statt oder die Trockenlegung ganzer Landstriche in Südamerika alles nicht bei uns und deshalb gut, ich denke das ist Scheinheiligkeit und bringt unter dem Strich gar nichts! Klimawandel hat es schon gegeben da waren wir noch gar nicht auf der Welt. Wir sollten uns darauf konzentrieren etwas dafür zu tun um das wir mit dem Klimawandel leben können das wäre wichtig den bekämpfen können wir ihn nicht und deshalb auch nicht aufhalten. Es gibt bereits Synthetische Kraftstoffe die wir sofort in unsere Kraftfahrzeuge füllen könnten, nur die Grünen sind dagegen. Vielleicht sollten die mal in eine richtige Schule gehen und was lernen und auch mal etwas arbeiten damit sie sehn können was hier im Land wichtig ist!

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