Stimmung der Versicherer rutscht auf neuen Tiefstand

Die Versicherer blicken negativ in die nähre Zukunft. Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Bei den Versicherern hat die Stimmung wohl einen neuen Tiefstand erreicht. So bewerten die vom Ifo-Institut befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als noch im Vorquartal. Damit setze sich der Abwärtstrend aus der Frühjahresumfrage weiter fort, konstatiert der Branchenverband GDV. In einer Sparte sind die Aussichten besonders düster.

So stieg der Anteil der befragten Unternehmen mit einem negativen Urteil mit 28 Prozent auf einen höheren Wert als zu Beginn der Pandemie (23 Prozent im ersten Quartal 2020). Die Geschäftserwartungen der Versicherer gingen zugleich um über 20 Punkte auf den zweittiefsten Wert der Zeitreihe (minus 12,5 Punkte) zurück. Der langfristige Durchschnitt liegt hier bei 13,7 Punkten. 

„Der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation, anhaltende Lieferkettenengpässe und die starke Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung trüben die Stimmung stark ein. Insgesamt zeichnet der Sektor derzeit ein eher pessimistisches Bild von Geschäftslage und -aussichten.“

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV

Blickt man auf die einzelnen Sparten, sind die Aussichten der Lebensversicherer besonders düster: Demnach bezeichnet eine knappe Mehrheit der Teilnehmer (55 Prozent) ihre Lage nur als befriedigend. „Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate fallen ebenfalls schlechter aus als im Frühling. Der Anteil der Lebensversicherer, die in den nächsten Monaten eine negative Geschäftsentwicklung für wahrscheinlich halten, hat sich im Sommer mit 22 Prozent gegenüber dem Frühjahr mehr als vervierfacht“, kommentiert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Nicht viel besser scheint es jedoch auch den Schaden- und Unfallversicherern zu gehen: So gaben in der Umfrage nur 0,6 Prozent der Unternehmen an, dass sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zum Vorquartal verbessert hätten. „Nach positiven Entwicklungen in den vergangenen Umfragen ergibt sich in den Sommermonaten bei den Kompositversicherern ein Stimmungswechsel. Knapp 27 Prozent der Versicherer erwarten eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen in den kommenden Monaten“, erläutert Asmussen.

Autor: VW-Redaktion

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