Vienna Insurance expandiert nach Serbien

Ringturm der VIG, Quelle: Robert Newald

Die Vienna Insurance Group (VIG) will einen weiteren südosteuropäischen Markt für sich erschließen. Nach dem langwierigen Übernahmeprozess der Aegon-Töchter in Ungarn richtet sich nun der Blick der Österreicher auf die ehemalige jugoslawische Teilrepublik Serbien.

So will die VIG im April 2022 die Assistance-Gesellschaft Global Assistance Belgrad gründen. Bis Ende des Jahres werden bereits in elf Ländern Kunden der VIG-Gruppe durch gruppeneigene Servicegesellschaften betreut. Über die neue Gesellschaft sollen künftig die Kunden der VIG-Gruppe in elf Ländern serviciert werden. Nordmazedonien wird von Bulgarien aus mitbetreut, die Gesellschaft in Lettland betreut alle drei baltischen Staaten, die bis spätestens Ende 2022 serviciert werden. Jährlich sind bisher bereits über 400.000 Assistance-Fälle zu verzeichnen.

Bereits im Jahr 2013 wurde mit der Global Assistance in der Tschechischen Republik die erste Assistance-Gesellschaft der VIG-Gruppe ins Leben gerufen. Es folgten Gesellschaften in der Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Polen, Lettland und zuletzt im Herbst 2021 in Georgien.

„Erstens schaffen wir neue erlebbare Zusatzleistungen, die wir unabhängig von der Absicherung der Risiken bieten wollen. Das wird zunehmend wichtiger, da die Kontaktfrequenz mit den Kundinnen und Kunden sinkt, weshalb die Bedeutung der Sichtbarkeit als Versicherungspartner steigt. Zweitens können wir den gesamten Prozess vom Versicherungsangebot bis zur Schadenabwicklung und Assistance-Unterstützung aus einer Hand bieten“, kommentiert VIG-Vorstandsmitglied Harald Riener.

Erst vor wenigen Tagen hatte die VIG die Übernahme der Aegon-Töchter in Ungarn nach einem langwierigen Genehmigungsprozess mit den Behörden abgeschlossen. Bereits im November 2020 hatte die VIG das Zentral- und Osteuropageschäft des niederländischen Versicherers Aegon erworben. Der Kaufpreis lag Unternehmensangaben zufolge damals bei 830 Mio. Euro. Der österreichische Konzern übernimmt mit dem Kauf die Versicherungsgesellschaften in den Bereichen Nicht-Leben und Leben sowie Pensionskassen, Asset Management- und Service-Gesellschaften der Aegon.

Das notwendige Kapital für die weitere Expansion ist jedenfalls vorhanden: Mit einem Gesamtprämienvolumen von elf Mrd. Euro konnte der Vorjahreswert mit mehr als 574 Mio. Euro um 5,5 Prozent übertroffen werden. Gleichzeitig wurde damit erstmals die Elf-Milliarden-Marke erreicht. In allen Sparten konnte die VIG-Gruppe deutlich wachsen. Dabei sorgt der Ukraine-Krieg dennoch für düstere Wolken über dem VIG-Ringturm in Österreichs Hauptstadt Wien. Die Situation sei „dramatisch“.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Wolfgang Haas

    Nur zur Klarstellung: Die Vienna Insurance Group erobert mit Serbien kein neues Land. Die VIG ist seit 2003 in Serbien vertreten und ist mit der Versicherungsgesellschaft Wiener Städtische Osigurnaje die Nummer 4 am Markt. Neu ist die Gründung einer eigenen Assistancegesellschaft, die die Kunden der Wiener Städtischen in Serbien und darüber hinaus betreuen wird.

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