Berkshire Hathaway nimmt Mega-Deal ins Visier

Warren Buffett leitet Berkshire Hathaway seit 1965. Bildquelle: Stuart Isett/Fortune Most Powerful Women / https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Warren Buffett greift nach langer Zeit wieder einmal tief in die Geldbörse. So will sich seine Investmentfirma für mehr als elf Mrd. US-Dollar den US-Versicherer Alleghany einverleiben. Beide Gesellschaften hätten sich auf die Übernahme geeinigt, teilten sie am Montag in Omaha und New York mit.

Alleghany ist vor allem im Erst- und Rückversicherungsgeschäft aktiv: Zu dem Konzern gehört der Rückversicherer Transatlantic Holdings, berichtet das Manager Magazin. Laut Bericht soll die Offerte von 848,02 Dollar je Aktie mehr als 29 Prozent über dem Durchschnittspreis der vergangenen 30 Tage liegen. Wenn die Aktionäre mitziehen und die Behörden zustimmen, soll die Übernahme im vierten Quartal dieses Jahres vollzogen werden. Dabei geht der Übernahme wohl auch eine gewisse Vorlaufzeit voraus. So habe Buffett das Unternehmen fast 60 Jahre beobachtet.

Erst im Januar 2022 war Berkshire Hathaway beim internationalen Rückversicherer Ariel Re mit Sitz auf den Bermudas eingestiegen. Generell ist bei Ariel Re zuletzt viel geschehen. Erst Ende 2020 hatten die beiden großen Private-Equity-Investoren Pelican Ventures und J.C. Flowers das Unternehmen von der Argo Group übernommen. Es folgten personelle Änderungen, die Positionierung als Lloyd’s Managing Agent und die Herausgabe mehrerer Cat Bonds.

Das zusätzliche Gewicht von Ariel Re soll zu besseren Geschäften und damit natürlich auch zu Gewinnen für Berkshire Hathaway sorgen. Generell ist Buffett als Chef des Unternehmens immer zum Deal in der Versicherungsbranche bereit. Zuletzt hatte das Unternehmen eine bedeutende Rolle bei der Übernahme der Generali von Cattolica gespielt. Gerüchteweise soll Buffett damit sogar den Stuhl von Generali-CEO Philippe Donnet gesichert haben.

Allerdings sieht sich Buffett seit geraumer Zeit auch einigem Gegenwind ausgesetzt: Nun wollen ihn einige Investoren auf der kommenden Aktionärsversammlung loswerden, weil er zu mächtig ist. Da Buffett 32,1 Prozent der Stimmrechte von Berkshire kontrolliert, scheitern Aktionärsanträge in der Regel mit großem Vorsprung.

Hätte man im Jahr 1965 etwa 10.000 US-Dollar in Berkshire Hathaway investiert, dann hätte man mit einer jährlichen Rendite von 20 Prozent heute 271 Mio. US-Dollar. Die Zahlen sprechen für den Warren Buffett, dennoch gibt es auch Kritik. Das National Legal and Policy Center, das Berkshire Hathaway-Aktien im Wert von mehr als 2.000 Dollar besitzt, möchte, dass Berkshire eine neue Satzung verabschiedet, die vorschreibt, dass ein unabhängiger Direktor als Vorstandsvorsitzender des Konglomerats fungieren muss, wie aus einer Einreichung bei der SEC hervorgeht.

Autor: VW-Redaktion

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