Zurich verkauft italienischen Lebenbestand an Gama Life

Die Zurich verkauft ihren Lebensversicherungsbestand nach Portugal. Quelle: Bild von MLbay auf Pixabay.

Die Zurich verkauft den Altbestand ihres italienischen Lebens- und Rentenversicherungsgeschäfts an den portugiesischen Versicherer GamaLife – Companhia de Seguros de Vida, S.A. Im Rahmen der Transaktion werden ungefähr 9,5 Mrd. US-Dollar an Nettoreserven an GamaLife übertragen. Die Transaktion soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden.

Mit dem Verkauf soll Kapital in Höhe von ungefähr 1,2 Mrd. Dollar freigesetzt und die Solvenzquote basierend auf dem Regelwerk des Schweizer Solvenztests (SST) um elf Prozentpunkte erhöht werden. Zudem wird die Transaktion die Liquidität der Gruppe voraussichtlich um rund 200 Mio. US-Dollar erhöhen. Mit der Transaktion wird die Zurich etwa 9,5 Mrd. US-Dollar an Nettoreserven an Gama Life übertragen.

„Der Verkauf unterstreicht unser Bestreben, die Kapitalnutzung in den Lebensversicherungs-Altbeständen zu verbessern. Die Transaktion reduziert auch unsere Zins- und Kreditrisiken und ermöglicht es der Gruppe zudem, uns auf die Bereiche des italienischen Lebens- und Rentenversicherungsmarktes zu fokussieren, wo wir für unseren Kunden den größten Mehrwert erbringen können. Wir sind zuversichtlich, dass GamaLife unseren Kunden weiterhin die hohe Qualität an Dienstleistungen erbringen wird, die sie erwarten. Der italienische Lebens- und Rentenversicherungsmarkt ist für uns wichtig, und die jüngste Übernahme des italienischen Finanzberaternetzes der Deutschen Bank bietet eine starke Plattform für weiteres Wachstum bei unseren bevorzugten Produkten.“

George Quinn, Finanzvorstand der Zurich Gruppe

Der Verkauf soll zu keinen Änderungen der vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Versicherungsnehmern und Vertriebspartnern führen. „Gemeinsam mit Zurich sind wir überzeugt, dass diese Transaktion eine starke strategische Übereinstimmung zwischen GamaLifes Fokus auf nachhaltiges Wachstum und Zurichs Absicht, sich aus den Altbeständen in Italien zurückzuziehen, darstellt“, sagt Matteo Castelvetri, Chief Executive Officer von GamaLife Group.

Zudem will sich die Zurich von einem Teil seines Altbestandes an klassischen Lebensversicherungen in Deutschland trennen. Auch ein externer Run-off an einen Abwickler sei im Gespräch, berichten Medien. Die LV-Tochter, unter der Marke Zurich Deutscher Herold bekannt, will sich stattdessen überwiegend auf fondsbasierte Policen konzentrieren. Um den Anteil neuer Produkte am Gesamtbestand (derzeit 51 Prozent) weiter auszubauen, sucht Zurich deshalb nach Lösungen für die Altbestände der deutschen LV-Tochter Deutscher Herold.

Gleichzeitig setzen die Schweizer künftig verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). Um den Kundendienst zu stärken, hat die Zurich Group im Dezember 2021 das estnische Unternehmen Alphachat übernommen. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Kurz zuvor hatte der Versicherer bekannt gegeben, sich beim Kfz-Spezialisten Carify vom Partner zum Investor aufgeschwungen zu haben.

Autor: VW-Redaktion

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