Eiopa-Chefin Petra Hielkema: „Das Schließen des Gender Pension Gap liegt mir am Herzen“

Bild: Michaela Koller (li.), general director bei Insurance Europe und EIOPA-Chefin Petra Hielkema. Quelle: Veranstaltung " a conversation with Petra Hielkema" von Insurance Europe (Screenshot).

Zwei Frauen sprechen über Regulierung: Auf der einen Seite Michaela Koller, seit 2007 General Director bei Insurance Europe, ihr gegenüber Petra Hielkema, die kürzlich den Platz an der Spitze der europäischen Aufsicht Eiopa übernahm. Der neuen Eiopa-Chefin liegen besonders die Themen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit nah am Herzen.

Mit Spannung erwarteten viele einen der ersten öffentlichen Termine von Hielkema als Eiopa-Chefin, die eine bemerkenswerte Karriere in Wirtschaft und der (niederländischen) Finanzaufsicht absolviert hat. Ruhig und selbstbewusst präsentierte sie sich bei „a conversation with Petra Hielkema“; marktschreiende Thesen sind von ihr nicht zu erwarten.

Als Chefin der Aufsicht möchte sie in einem alternden Europa die bestehenden Pensionslücken angehen, speziell den Gender Pension Gap. Die Arbeit daran sei ihr eine „Herzensangelegenheit“, erklärte die Niederländerin im Gespräch. „Widerstandskraft, Stabilität und Nachhaltigkeit“ sind die drei Begriffe, die ihre erste fünfjährige Amtszeit prägen sollen, erklärte Hielkema auf Nachfrage. Weiter voraus wolle sie noch nicht denken.

Die Ziele

Sie hat klare Ziele, was Eiopa für die Finanzwelt bedeuten soll. Die Aufsicht müsse bei monetären- und aufsichtsrechtlichen Fragestellungen „an der Spitze“ der Entwicklungskurve liegen. Das gelte besonders bei den Themen Daten(-sicherheit) und der Altersvorsorge. Insbesondere die Arbeit an Regelwerken wie Solvency II sei dafür wichtig. Sie wolle in ihrer ersten Amtszeit „Lücken schließen“ und die Aufsicht „voranbringen“.

Thematisch orientierte sie sich an den von Eiopa veröffentlichten Jahreszielen. Die Einbeziehung des Themas Nachhaltigkeit in alle Arbeitsbereiche, die Unterstützung der Nationalbehörden bei der digitalen Transformation und eine „verbesserte und wirksame Aufsicht“ erwähnte sie im Gespräch mehrfach.

Die neue Sheriffess

Die hinterlassenen Fußstapfen von Vorgänger Gabriel Bernardino sind groß und tief, doch sie schüchtern Hielkema nicht ein. Sie besitzt das nötige Fach-, Regulierungs- und Behörden(führungs)wissen, um die Aufgabe zu meistern; ihr souveräner Auftritt ließ kein Lampenfieber erkennen.

Die Versicherungs- und Finanzwirtschaft darf sich weiter auf eine präsente Aufsicht unter neuer Führung freuen: Petra Hielkema ist angekommen.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Inhaltlich leider sehr unkonkret, was da bisher zur Sprache kam, insbesondere zu Solvency II – und Gerechtigkeit ist ja nun ein sehr dehnbarer Begriff.
    Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft wird zudem überstrapaziert, denn die Klima-Frage wird über Regulierung der Realwirtschaft entschieden!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

fünfzehn − 12 =