Generali-Chef Donnet entscheidet Machtkampf für sich – vorerst
Die Würfel scheinen – zumindest vorerst – gefallen: Im internen Machtkampf um die eigene Zukunft hat sich Generali-Konzernchef Philippe Donnet durchgesetzt. So habe er seine Bereitschaft zu einer Vertragsverlängerung erklärt, teilte Generali nach einem Treffen des Verwaltungsrats mit. Die Mehrheit habe sich dafür ausgesprochen, ihn bei einem Umbau des Gremiums wieder als Konzernchef zu nominieren.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte jüngst berichtet, wonach zwei Großaktionäre des italienischen Versicherungskonzerns die Ablösung von Konzernchef Philippe Donnet und Verwaltungsratschef Gabriele Galateri di Genola vorbereiten würden.
Bereits Anfang August 2021 wurde bekannt, dass Donnet nicht bei allen Aktionären auf ungeteilte Zustimmung stößt – obwohl dieser bei der Präsentation der Halbjahresbilanz für das laufende Geschäftsjahr gute Zahlen präsentieren konnte. Der aktuelle Generali-Chef fährt einen Kurs aus Kostensenkungen, Fokus auf lukrativen Produkten und margenstarken Versicherungen sowie strikter Digitalisierung.
Donnet will Medienberichten zufolge allein in diesem Jahr rund 300 Mio. Euro einsparen. Für Aufsehen sorgte auch die Übernahme des kleineren Rivalen Cattolica sowie des Malaysia-Geschäfts der Axa. Sein aktuelles Mandat soll im kommenden Jahr auslaufen.
Der italienische Versicherungskonzern rechnete auf seinem virtuellen Aktionärstag im November 2020 mit einem Wachstum des Gewinns je Aktie zwischen sechs und acht Prozent. Außerdem hat die Generali bereits ein Jahr früher als geplant ihr Ziel erreicht, den Schuldenstand um 1,9 Mrd. Euro zu senken.
Nun will der Verwaltungsrat am 27. September über die Neubesetzung des Vorstandes beraten. Die Kandidatenliste soll den Aktionären im kommenden Jahr zur Abstimmung vorgelegt werden. Laut Mitteilung will sich die Mehrheit der jetzigen Gremiumsmitglieder hinter Donnet stellen – als Anerkennung seiner Arbeit und der erzielten Ergebnisse.
Autor: VW-Redaktion