Sturm „Bernd“ kostet die R+V fast eine halbe Milliarde Euro

Der GDV taxiert die Schäden durch Unwetter "Bernd" auf eine Summe von rund 8,5 Mrd. Euro. Quelle: R+V Versicherung

Die R+V Versicherung zieht eine erste Bilanz nach Sturm „Bernd“: Unter dem Strich steht eine Schadenbelastung von bislang rund 470 Mio. Euro. Bislang verzeichnete der Genossenschaftsversicherer rund 14.000 Schäden – damit ist „Bernd“ das teuerste Schadenereignis in der Geschichte der Wiesbadener.

Unternehmensangaben zufolge machen zerstörte und beschädigte Gebäude mit etwa zwei Dritteln den größten Anteil aller Schäden aus, darunter ungewöhnlich viele Großschäden. „Auch Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie Lebensmittelgeschäfte sind stark betroffen. Hier ist beim Wiederaufbau besondere Eile geboten“, betont R+V-Vorstandschef Norbert Rollinger. Neben Gebäuden hat das Unwetter auch Tausende Fahrzeuge schwer beschädigt. Drei von vier Autos haben einen Totalschaden, ermittelte die carexpert KFZ-Sachverständigen GmbH.

„Wir müssen in der Klimapolitik dringend umsteuern. Heute wissen wir, dass das nur der Auftakt zu weit heftigeren und bis dato kaum vorstellbaren Naturkatastrophen war.“

Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung

Das endgültige Ausmaß der Schäden steht noch lange nicht fest. „Wir stocken unsere Schadenreserven täglich auf, weil die Gutachter bei der Besichtigung vor Ort feststellen, dass die Zerstörungen vielfach weit schlimmer sind als befürchtet“, ergänzt Rollinger, der sich vor Ort selbst ein Bild von der Katastrophe gemacht hat.

Deutlich teurer fällt im Vergleich die Bilanz der Provinzial aus: Bislang haben die Kunden der Provinzial konzernweit (Stand: 2. August 2021) insgesamt 33.142 Schäden mit einem Volumen von 761,3 Mio. Euro gemeldet. „Das Tiefdruckgebiet ‚Bernd‘ ist das größte und teuerste Schadenereignis in der Geschichte der Provinzial“, konstatierte Wolfgang Breuer, Vorstandsvorsitzender der Provinzial Holding.

Auch die Allianz treffen Juli-Unwetter mit Sturmtief „Bernd“ hart: Insgesamt verzeichnete der Versicherer bislang mehr als 30.000 Schadenmeldungen zu beschädigten Häusern und Hausrat sowie von über 5.000 Fahrzeugschäden mit einem Schadenvolumen vor Rückversicherung in Höhe von mehr als 500 Mio. Euro. Dabei habe die Allianz von den bisher gemeldeten 14.500 Sachschäden durch „Bernd“ (Gebäude und Hausrat) bereits 4.700 Schadenfälle vollständig mit den Kunden abgerechnet. Bis heute wurden schon über 58 Mio. Euro ausbezahlt.

Der Branchenverband GDV rechnet derzeit mit einer Schadenbelastung in Höhe von 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Bereits im Juni hatten Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Mrd. Euro verursacht. 2013 hatten Sach- und Kfz-Versicherer laut GDV 9,3 Mrd. Euro für Naturkatastrophenschäden in Deutschland zahlen müssen, gefolgt vom Jahr 2017 mit gut drei Mrd. Euro.

Autor: VW-Redaktion

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