W&W-Bilanz: Corona sorgt für Gewinneinbruch

W&W-Standort in Ludwigsburg. Quelle: W&W

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat im letzten Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch um 15,4 Prozent auf 210,8 Mio. Euro (2019: 249,1 Mio. Euro) hinnehmen müssen. Die wesentlichen Gründe dafür sieht der Konzern in einer hohen Risikovorsorge für gefährdete Baudarlehen und Versicherungsschäden durch coronabedingte Betriebsausfälle.

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die gebuchten Bruttobeiträge nach eigenen Angaben um 5,1 Prozent auf 2,05 Mrd. Euro. In der Personenversicherung stiegen die Prämieneinnahmen um 3,1 Prozent auf 2,45 Mrd. Euro.

„Wir haben – Corona zum Trotz – unsere Erwartungen übertroffen und nur einen überschaubaren Rückgang beim Überschuss verzeichnet. Sowohl im Geschäftsfeld Wohnen als auch im Geschäftsfeld Versichern konnten wir Marktanteile ausbauen. Auch Adam Riese, unsere neue digitale Marke, hat ihren eindrucksvollen Kurs nochmals beschleunigt. Das alles sieht wirklich gut aus.“

Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG

Im Geschäftsfeld Wohnen legte die W&W bei der Baufinanzierung um 6,2 Prozent auf 6,69 Mrd. Euro zu. Darin enthalten sind auch die Vermittlungen an Partnerbanken. Das Netto-Bausparneugeschäft der Wüstenrot Bausparkasse lag mit 10,36 Mrd. Euro allerdings deutlich unter dem Vorjahresniveau von 11,18 Mrd. Euro.

W&W im Rückblick: Die Höhepunkte der vergangenen Monate

13.03.2020: BSV: Württembergische Versicherung erleidet juristische Schlappen
Die Württembergische Versicherung hat vor dem Landgericht Stuttgart gleich mehrere juristische Niederlagen erlitten. So muss der Versicherer einem Gastronomen aus Winterbach rund 40.000 Euro aus der Betriebsschließungsversicherung (BSV) zahlen. Ein Hotelier aus Köngen soll rund 87.000 Euro bekommen.

17.02.2021: BSV: Württembergische unterliegt Hamelner Gastronomen vor dem Landgericht Hannover
Die niedersächsische Stadt Hameln ist ja vor allem durch die Sage des viel gerühmten Rattenfängers in die Geschichte eingegangen. Nun schreibt ein Gastronom Versicherungsgeschichte. Im BSV-Streit mit der Württembergischen Versicherung hat er zumindest eine Zwischenetappe für sich gewonnen.

28.10.2020: Swiss Re Corporate Solutions kooperiert mit der Württembergischen
Die Württembergische Versicherung wird zum 1. Januar 2021 neuer Kooperationspartner des Industrieversicherers Swiss Re Corporate Solutions. Die Zusammenarbeit eröffne dem deutschen Versicherer den Zugang zu den Netzwerk-Dienstleistungen der IPA-Plattform.

23.09.2020: Das Spiel der Chefsessel: Gothaer und Württembergische besetzen Spitzenpositionen neu
Der Aufsichtsrat der Gothaer Allgemeine Versicherung AG hat Thomas Bischof mit Wirkung zum 1. Januar 2021 zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens berufen. Der Manager verlässt die W&W aus familiären Gründen. Zeliha Hanning (41) übernimmt den Vorstandsvorsitz der Württembergische Versicherung AG und Jacques Wasserfall (45) den Vorstandsvorsitz der Württembergische Lebensversicherung AG und der Württembergische Krankenversicherung AG.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021 hält der Konzern an dem Ziel fest, mittel- bis langfristig ein Konzernergebnis im Korridor von 220 bis 250 Millionen Euro zu erreichen. Zudem will sich die W&W auch bei der Zahl ihrer über 6,5 Millionen Kunden weiter steigern. Die Zahl der Neukunden pro Jahr soll gruppenweit im gleichen Zeitraum von zuletzt 450.000 auf mehr als 500.000 steigen.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Das ist doch eine Aussage. Es wird auch in Zukunft ein eisiger Wind durch die Versicherungsmärkte wehen. Auf 3 Sat in Kulturzeit lief kürzlich das Thema das Zeitalter der Einsamkeit. Wie konnte es so weit kommen. Neben Noreena Hertz habe ich auch verschiedenste Antworten. Das und viele andere Einflüsse begleiten die geschäftlichen Ergebnisse auch in der Versicherungslandschaft. Der gesichtlose und emotionslose Mensch als eierlegende Wollmilchsau als Bestandteil der Produktionskette. Die Maschine bekommt mehr Aufmerksamkeit und Pflege als der Anwender und Kunde. Naja auch das könnten Mitverursacher defizitärer Unternehmensergebnisse sein?

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