Bilanz 2020: Corona sorgt für dicken Verlust bei der Swiss Re und Gewinneinbruch bei Allianz VWheute Sprint
Corona und die Naturkatastrophen haben der Swiss Re im Jahr 2020 einen deutlichen Verlust eingebrockt. So schreibt der Schweizer Rückversicherer für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Minus von 878 Mio. US-Dollar. 2019 stand noch ein Gewinn von 727 Mio. US-Dollar in den Büchern. Dem deutschen Branchenprimus Allianz hat die Pandemie einen Gewinneinbruch von 14 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro beschert.
So summieren sich die Schäden und Rückstellungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie wie etwa Betriebsunterbrechungen, den Ausfall von Großveranstaltungen oder Kranken- und Ablebensversicherungen für die Swiss Re auf 3,9 Mrd. US-Doller. In der Lebensparte beliefen sich die COVID-19-Schäden im Jahr 2020 auf 999 Mio. US-Dollar, was sich vor allem in den höheren Mortalitätsraten in den USA und Großbritannien widerspiegele, heißt es bei der Swiss Re.
Naturkatastrophen schlagen beim Schweizer Rückversicherer mit weiteren 1,7 Mrd. US-Dollar zu Buche – allen voran die Hurrikan-Saison in Nordamerika. Die Auswirkungen von menschengemachten Großschäden seien vor allem von der Explosion im Hafen von Beirut geprägt worden. Die Schaden-Kosten-Quote lag 2020 bei 109,0 Prozent.
„Wir sind für 2021 zuversichtlich, denn die COVID-19-Schäden liegen größtenteils hinter uns. Bei P&C Re erwarten wir eine Verbesserung der Profitabilität dank unserer Fokussierung auf Portefeuillequalität und des günstigen Marktumfelds. Bei L&H Re sind wir dank unserer überaus starken Kundenbasis gut positioniert, um zu wachsen, insbesondere durch maßgeschneiderte Transaktionen. Bei Corporate Solutions sind wir hinsichtlich des für 2021 vorgesehenen Turnarounds dem Plan weit voraus. iptiQ erzielt beeindruckendes Wachstum, geht neue Partnerschaften ein und untermauert unsere Position als technologiegetriebene ‚Risk Knowledge Company‘.“
Christian Mumenthaler, Vorstandsvorsitzender der Swiss Re
Damit schnitt Swiss Re schlechter ab als Analysten erwartet hatten. Allerdings hält der Rückversicherer an seinen bisherigen Finanzzielen fest und will seinen Aktionären wie angekündigt eine Dividende von 5,90 Franken je Aktie zahlen.
Covid-19 kostet die Allianz bislang 1,3 Mrd. Euro
Die Allianz ist hingegen glimpflicher durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Demnach brach der Nettogewinn um 14 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro ein, teile Europas größter Versicherungskonzern am Freitag in München mit. Der Umsatz des Konzerns sank leicht um 1,3 Prozent auf 140 Mrd. Euro. Die „negativen Covid-19-Effekte“ in der Bilanz beziffert der Versicherer derzeit auf 1,3 Mrd. Euro. Die Schaden-Kosten-Quote stieg im Jahr 2020 um 0,8 Prozentpunkte auf 96,3 Prozent. Deutlich besser lief es für die Vermögensverwaltung: Zum Jahresende verwaltete die Allianz insgesamt knapp 2,4 Billionen Euro eigenes und fremdes Gelder, was einen neuen Rekordwert bedeutet.
„Die finanzielle Leistung war über alle Geschäftssegmente bemerkenswert robust, obwohl die Covid-19-Pandemie ihre Spuren in den Finanzergebnissen hinterließ, insbesondere in den gewerblichen Sparten des Schaden- und Unfallgeschäftsbereichs.“
Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE
Den Aktionären kommt der immer noch recht hohe Gewinn jedenfalls in Form einer Dividende von 9,60 Euro je Aktie zu Gute. Für das laufende Jahr 2021 rechnet der Versicherungskonzern nun ein operatives Ergebnis von zwölf Mrd. Euro. Das Urteil der Analysten fällt jedenfalls einhellig aus: „Überraschend positiv“ lautete das Urteil von Jefferies-Analyst Philip Kett zum Abschneiden des Versicherers im vierten Quartal.
Autor: VW-Redaktion