Eiopa weiter gegen Bafin und Allianz im Dividendenstreit

Alle gegen das Provisionsverbot. Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay.

Im Zuge der (ersten) Coronawelle wies die EIOPA die Versicherer zu einem Dividendenstopp an. Einige Versicherer wie die Allianz zahlten dennoch, auch weil die Bafin nicht einschritt. Nun hat die europäische Aufsicht ihre Dividendensicht noch einmal bekräftigt und von der Bafin erneut Gegenwind bekommen.

Im April erfolgte die nachdrückliche Empfehlung der europäischen Aufsicht hinsichtlich eines vorläufigen Dividendenstopps, schon damals hatte die Bafin eine abweichende Meinung. Dimitris Zafeiris, EIOPA’s Head of Risk und Financial Stability, hat die Auffassung des Oberaufsehers auf der Branchenkonferenz von Reuters nun noch einmal bestätigt. Seine Organisation überwache Risiken „sehr genau“, aktuell sei es „noch zu früh“, die Dividendenempfehlung aufzuheben. „Wir haben sehr viele Unsicherheiten vor uns, wenn die Situation sich ändert, werden wir unsere Ansicht eventuell anpassen“, erklärte Zafeiris.

Die Bankregulatoren gaben im Zuge der Krise ähnliche Empfehlungen wie ihre Versicherungskollegen, die Europäischen Zentralbank und die Bank of England überprüfen die Entscheidung aktuell.

Kritik von Branche und Bafin

Widerspruch zur Eiopa-Einschätzung gibt es reichlich. Die generelle Empfehlung an die Versicherer bemängelt Hans de Cuyper, CEO von Ageas. So würde keine faire Lösung geschaffen, denn einige Unternehmen hätten „bessere Solvency-Quoten als andere“. Die nächste Mahnung sollte auf der Solvency-Situation des Unternehmens resultieren, empfiehlt der CEO.

Die deutsche Aufsicht Bafin hatte entschieden, sich nicht an die Empfehlung der EIOPA zu halten und erlaubte der Allianz die Dividende. Auch andere europäische Versicherer haben Zahlungen an ihre Aktionäre vorgenommen. Die Begründung war stets dieselbe, wer keine staatlichen Hilfen bezieht und es sich leisten kann, sollte selbst entscheiden.

Das ist genau die Art des Dialogs, den wir mit den Versicherern führen, erklärte Bafin President Felix Hufeld auf der Konferenz. Wenn die Unternehmen stark genug sind mit der Krise umzugehen, dann werden Dividendenzahlungen nicht „allgemein verboten“.

„Wir versuchen besonnen zu handeln, es gibt keine schwarz oder weiß Situationen“, erklärt der Bafin-Präsident. Dividendenverbote seien kein „langfristiges Werkzeug“.

Autor: VW-Redaktion