„Superstar Peter Huber“ hilft Wefox beim 100 Mrd. Dollar Umsatzziel

Bild: Peter Huber, neuer Chief Insurance Officer (CIO) bei Wefox.

Das Insurtech Wefox hat Peter Huber zum Chief Insurance Officer (CIO) ernannt. Vorbehaltlich der regulatorischen Bewilligung übernimmt der 49-Jährige als Leiter des eigenen Versicherungsträgers die Expansion in den Bereich Lebens- und Krankenversicherung sowie die Vertriebsstrategie des bestehenden Produktportfolios. Zuvor arbeitete Huber als CEO bei Zurich International. Es ist der zweite namhafte Managerzugang innerhalb kürzester Zeit und der Beweis: Wefox ist auf dem (deutschen) Versicherungsmarkt längst eine echte Größe. Das Ziel sind 100 Mrd. Umsatz bis 2030.

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im internationalen Versicherungsgeschäft soll Huber die Go-To-Market-Strategie von Wefox implementieren und seine Expertise im regulatorischen Umfeld einbringen. Zum 1. Juli 2021 stieg bereits Generali-Vorstand David Stachon als Chief Operating Officer (COO) beim Berliner Insurtech ein. Sein Hauptaugenmerk soll darauf liegen, die globale Wachstumsstrategie des Unternehmens weiter voranzutreiben. Wefox plant ihr hauseigenes Versicherungsportfolio im Sachgeschäft auszubauen und bereits mittelfristig eigene Policen für die Lebens- und Krankenversicherungen einzuführen. Das Start-up gilt als das weltweit erstes Versicherungsunternehmen, das Sach-, Lebens- und Krankenversicherungen in einer technologischen Plattform betreibt. Für das kommende Jahr ist die Einführung von 50 neuen Produkten in verschiedenen Ländermärkten geplant, wofür offenbar Manager-Expertise gebraucht wird.

Geld und Ansehen vorhanden

Das Wefox Managern finanziell einiges bieten kann, war spätestens seit der 650 Mio. Euro schweren Finanzierungsrunde klar. Die Anwerbung zweier renommierter Manager ist zudem Beleg dafür, wie hoch das Standing der Berliner in der Branche ist. Die Berliner freuen sich über den Coup. Es sei von „unschätzbarem Wert“, einen Experten wie Huber zu gewinnen. „Mit jedem Superstar, der zu Wefox kommt, gewinnt das Unternehmen nicht nur außergewöhnliche Branchenkenntnisse und Einblicke, sondern auch eine große Breite und Tiefe an Erfahrung“, erklärt das Unternehmen auf Nachfrage. Wefox profitiere davon mit Branchengrößen zusammenzuarbeiten, die „eindeutig der Meinung“ sind, „dass die Versicherungsbranche reif für eine Neugestaltung ist“ und die daran glauben, dass Versicherungen „zu einem besseren Leben der Menschen beitragen können“.

Mit den neuen Kräften, die zusammen mit Teicke ein Führungsdreieck bilden sollen, und dem angesprochenen Investment plant Wefox die „Expansion in weitere Länder“. Ebenfalls soll „der Ausbau des Produktportfolios in bestehenden Märkten“ erfolgen. Der hohe Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz mache die Berliner „mit seinen Versicherungs-, Vertriebs- und Schnittstellen-Entitäten“ zu einem der „effizientesten Versicherungsunternehmen weltweit“. So ein selbstbewusstes Unternehmen hat selbstredend große Pläne: Bis zum Jahr 2030 will Teicke 100 Milliarden Dollar Umsatz erreichen. “Viele sprechen diese Sachen nicht aus, weil sie Angst davor haben, dass Leute sagen: Du hast es nicht geschafft”, erklärt er. Aus dieser Angst heraus würden viele ihre Ziele klein halten und deswegen nicht das Maximum erreichen“, erklärte Teicke gegenüber dem Managermagazin.

Und One?

Welche Rolle der hauseigene Versicherer „One“ in den Plänen spielen wird, blieb das Unternehmen auf Nachfrage nicht schuldig. Die ONE Insurance AG firmiert seit März als Wefox Insurance AG, es entstanden „keine Veränderungen“, sämtliche Verträge und Zugänge blieben bestehen. Ausschließlich der Markenauftritt und der Name wurden im Zuge des Rebrandings an die Dachmarke der Wefox Group angeglichen. Dadurch wurde eine „klare und konsequente Markenidentität“ gewährleistet. Die Wefox Insurance AG wird auch zukünftig „am Vertrieb über Berater, der Idee der “ONE-Police” und dem Ziel der möglichst vollständigen Digitalisierung festhalten“. Oliver Lang, zuvor Chef bei „One“ hat Wefox im Juni dieses Jahres verlassen. Sein digitales „Vermächtnis“ werde „weitergeführt“.

Autor Maximilian Volz