Fitch: L.A.-Feuer könnten Katastrophenbudgets der Rückversicherer für 2025 verschlingen

Quellen: ak / mv / Hannover Rück und Scor

Mehr als 30 Prozent des Gesamtbudgets für Naturkatastrophen könnten die jüngsten Waldbrände in Los Angeles aufzehren, das die größten europäischen Rückversicherer, konkret Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück und Scor für 2025 vorgesehen haben. Vor diesem Szenario warnt Fitch in einer aktuellen Analyse. Die Ratingagentur geht jedoch davon aus, dass die Verluste aufgrund der starken Kapitalpositionen und der diversifizierten Risikoexponierung der Unternehmen innerhalb der Rating-Sensitivitäten bleiben werden.

Die aktuellen Schätzungen für die versicherten Schäden belaufen sich auf zwischen 25 und 45 Mrd. Dollar. Wenn die Schäden für globale Versicherer und Rückversicherer bei 35 Mrd. Dollar liegen, was in etwa der Mitte der Branchenschätzungen entspricht, würde dies laut Fitch zu Gesamtschäden für Swiss Re, Munich Re, Hannover Rück und Scor führen, die etwa 30 Prozent der kombinierten Naturkatastrophenbudgets für 2025 entsprechen. „Wir schätzen, dass das obere Ende der Branchenschätzungen, nämlich 45 Mrd. Dollar, zu einer Aushöhlung von etwa 38 Prozent ihrer Katastrophenbudgets führen würde.“

Die europäischen Rückversicherer haben ihre Exponierung gegenüber den Hochrisikozonen für Waldbrände in Kalifornien seit den Bränden von 2017 und 2018 reduziert, indem sie von proportionalen zu Excess-of-Loss-Verträgen übergegangen sind und die Anknüpfungspunkte aufgestockt haben.

Die meisten Verluste infolge der Waldbrände sind aus dem Schaden- und Unfallrückversicherungsgeschäft zu erwarten, aber auch in der Spezialrückversicherung und aus dem direkt gezeichneten „primären“ Versicherungsschutz seien erhebliche Schäden wahrscheinlich, berichtet Fitch.

Dass globale versicherte Schäden in Höhe von 35 Mrd. Dollar für die vier führenden Rückversicherer Verluste in Höhe von etwa 15 Prozent ihrer erwarteten kombinierten Gewinne oder etwa drei Prozent ihres kombinierten Eigenkapitals bedeuten würden, prognostiziert Fitch zudem. Die Ratingagentur spricht dabei von groben Schätzungen.

Hannover Rück, Münchener Rück und Swiss Re haben ihre Gewinnziele für 2025 erhöht, allerdings noch vor den Bränden. „Wir gehen nicht davon aus, dass sie ihre Finanzprognosen aufgrund der Brände ändern werden, da ihre Gewinnziele mit Vorsicht zu genießen sind und einen Puffer für Großschadenereignisse bilden.“ Die Munich Re ihrerseits bestätigte, dass ihr Gewinnziel trotz der Naturkatastrophe im Raum Los Angeles unberührt bleibe. Die Münchener nehmen in diesem Jahr sechs Mrd. Euro ins Visier. Scor hat kein öffentliches Ziel.

Autor: VW-Redaktion