Extremus bleibt für mindestens zwei weitere Jahre am Markt

Im März stand Extremus wegen fehlender Staatsgarantien vor dem Aus. Bildquelle: Daniel S. auf Pixabay

Die Staatsgarantie für den Terrorversicherer Extremus Versicherungs-AG ist bis zum 31. Dezember 2024 verlängert worden. Danach sah es lange Zeit nicht aus, der GDV fordert eine langfristigere Lösung für die Zukunft.

Im März stand Extremus wegen fehlender Staatsgarantien vor dem Aus. Falle die durch die Extremus AG bereitgestellte Versicherungsdeckung weg, würden viele Unternehmen Schwierigkeiten bei der Deckung bekommen, erklärten Wirtschaftsverbände. Es sah nach einem Ende des Gemeinschaftsunternehmens der Versicherer aus, das Risiken ab einer Gesamtversicherungssumme von 25 Mio. Euro deckt und nach den Anschlägen auf das World Trade Center 2002 gegründet wurde. Gemäß der aktuellen Garantievereinbarung stockt der Staat die Gesamtkapazität des Spezialversicherers mithilfe einer Garantie von 6,48 Mrd. auf insgesamt neun Mrd. Euro auf. Die Garantien werden alle drei Jahre geprüft.

Fällt die Staatsgarantie weg, müssen Unternehmen den Schutz auf dem privaten Markt teurer einkaufen, eventuell könnten die benötigten Kapazitäten nicht ausreichend verfügbar sein. Der Kölner Terrorversicherer hatte im August beim Bundesfinanzministerium die Übernahme einer Garantie für weitere Jahre über 2022 hinaus beantragt, doch die Prüfung zog sich in die Länge. Das war aus Sicht der Versicherer bereits 2019 der Fall, die schlussendliche Einigung erfolgte laut Branche und Wirtschaft „sehr spät“. Nicht nur Extremus-Vorstandschef Thomas Leicht sorgte sich in diesem Jahr, dass die Garantien diesmal fallen würden.

Milliardengarantien bereitgestellt

Der Poker ist nun beendet, das Finanzministerium gab bis 31. Dezember 2024 grünes Licht. Die Staatsgarantie beträgt 5,98 Mrd. Euro pro Jahr und Extremus stellt für Schäden durch Terrorismus bei Großrisiken eine Jahreskapazität von 2,52 Mrd. Euro zur Verfügung. Mit Unterstützung der Bundesregierung wird diese Summe auf insgesamt 8,5 Mrd. Euro aufgestockt. Die Branche ist erfreut.

„Vor dem Hintergrund, dass sich die Sicherheitslage international zunehmend verschärft hat, ist die Verlängerung der Staatsgarantie für Terrorrisiken ein wichtiges Signal zur Stabilität der deutschen Wirtschaft“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Es herrsche jetzt Planungssicherheit für die Verhandlung neuer Versicherungsverträge. Nun müssten Staat und Privatwirtschaft die nächsten 24 Monate nutzen, um gemeinsam eine „zeitgemäße und langfristig tragfähige Terrorversicherungslösung zu entwickeln“, sagt Asmussen. 

Die Wirtschaft ist ebenfalls beruhigt. „Die Absicherung von Terrorrisiken ist für viele Industrieunternehmen unverzichtbarer Bestandteil ihrer Geschäftstätigkeit und ihrer Risikovorsorge. Die Verlängerung der Garantie für die kommenden zwei Jahre kommt spät, ermöglicht jedoch noch die Absicherung des Geschäfts“, sagt Holger Lösch, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Es bleibt die vom GDV aufgeworfene Frage, wie lange Extremus in dieser Form zukunftsfähig ist.

Autor: VW-Redaktion

 

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