Bundesregierung beziffert Schäden im Ahrtal auf 29 Mrd. Euro

Bernd Engelien, Zurich

Die Bundesregierung beziffert die Schäden im Ahrtal nach Sturmtief „Bernd“ auf rund 29,2 Mrd. Euro. Dafür hat der Bund nun Mittel aus dem EU-Solidaritätsfonds beantragt. Das Problem: Die Schäden sprengen den Rahmen des europäischen Fonds. Allerdings ist Deutschland nicht der einzige Antragsteller. Auch die ebenfalls betroffenen Länder Belgien, Niederlande, Luxemburg und Österreich haben Hilfen beantragt.

Das würde bedeuten, dass allein Deutschland theoretisch mit einem Finanzbeitrag von eins bis 1,5 Mrd. Euro rechnen könnte. Die Fonds-Gelder für dieses Jahr seien aber bis auf einen Restbetrag von 40,7 Millionen Euro bereits ausgegeben oder verplant, berichtet tagesschau.de. „Es ist ein schwer auszuhaltender Zustand, dass die EU den Menschen in den von der Flut im Sommer betroffenen Ländern immer noch nicht helfen kann“, wird der Grünen-Europaabgeordnete Rasmus Andresen zitiert.

Allein die Allianz rechnet nach Sturm „Bernd“ mit einer Schadenbelastung von rund 1,1 Mrd. Euro. Anfang August bezifferte der Versicherungskonzern die Schäden durch die Überschwemmungen im Juli in Teilen Europas auf 900 Mio. Euro, von denen rund 500 Mio. Euro durch ihre Rückversicherung gedeckt würden.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) taxiert die Schäden durch Sturmtief „Bernd“ bislang auf eine Summe von rund sieben Mrd. Euro. Davon entfielen rund 6,5 Mrd. Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Mio. Euro auf Kraftfahrzeuge. Aktuell gehen die Versicherer von rund 250.000 Schadenfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen.

Für viele Versicherer ist „Bernd“ bislang das teuerste Schadenereignis in der Unternehmensgeschichte. Deutlich teurer fällt im Vergleich die Bilanz der Provinzial aus: Bislang haben die Kunden der Provinzial konzernweit insgesamt 35.976 Schäden mit einem Volumen von 1.023 Mio. Euro gemeldet. Für die R+V Versicherung steht unter dem Strich eine Schadenbelastung von bislang rund 470 Mio. Euro. Bislang verzeichnete der Genossenschaftsversicherer rund 14.000 Schäden. Zudem hat „Bernd“ für das größte Schadenereignis in der Geschichte der Mecklenburgischen Versicherung gesorgt. Der Versicherer schätzt den Schaden derzeit auf rund 47 Mio. Euro. Zum Vergleich: Sturm „Kyrill“ verursachte 2007 einen Schaden von 34 Mio. Euro.

Autor: VW-Redaktion

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