Swiss Re schätzt Schäden aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr auf 42 Mrd. Dollar

Insgesamt liegt die Schadensumme laut Swiss Re über dem Durchschnitt der vorangehenden zehn Jahre von 33 Mrd. US-Dollar (Quelle: Bild von analogicus auf Pixabay)

Unwetter machen den Versicherern in diesen Monaten deutlich zu schaffen. So schätzt das Swiss Re Institute die Schäden aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2021 auf rund 42 Mrd. US-Dollar. Den höchsten Schaden verursachte Wintersturm Uri in den USA mit rund 15 Mrd. US-Dollar.

Insgesamt liegt die Schadensumme demnach über dem Durchschnitt der vorangehenden zehn Jahre von 33 Mrd. US-Dollar und stellt den zweithöchsten jemals verzeichneten Wert für ein erstes Halbjahr nach 2011 dar. Vor zehn Jahren führte das schwere Erdbeben in Japan und Neuseeland im ersten Halbjahr zu Gesamtschäden von 104 Mrd. US-Dollar.

Die weltweiten wirtschaftlichen Gesamtschäden infolge von Katastrophen schätzt der Rückversicherer für das erste Halbjahr 2021 auf 77 Mrd. US-Dollar. Damit liegen sie unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (108 Mrd. US-Dollar). Davon entfallen 74 Mrd. US-Dollar auf Naturkatastrophen und drei Mrd. US-Dollar auf menschengemachte Katastrophen.

„Der Klimawandel ist eines der größten Risiken für die Gesellschaft und die globale Wirtschaft. Die kürzlich veröffentlichte Analyse des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der UNO bestätigt, dass künftig extremeres Wetter zu erwarten ist und dass dringend gehandelt werden muss, um die globale Erwärmung zu begrenzen. Die Rück-/Versicherungswirtschaft spielt gemeinsam mit dem öffentlichen Sektor eine Schlüsselrolle dabei, die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft zu stärken. Es geht darum, Ansiedlungen in Hochrisikogebieten zu meiden, in Anpassungsmaßnahmen zu investieren, die Versicherbarkeit von Vermögenswerten zu gewährleisten und Deckungslücken zu verringern.“

Jérôme Jean Haegeli, Chefvolkswirt der Swiss Re

Im Februar führte eine extreme Kälteperiode in Verbindung mit starken Schneefällen und Eisansammlungen in den USA – auch als Wintersturm „Uri“ bezeichnet – zu geschätzten versicherten Schäden von 15 Mrd. US-Dollar. Dies war laut Swiss Re der höchste Wert, der in den USA jemals für diese Gefahr verzeichnet wurde, und entsprach einem Anteil von rund 38 Prozent an den gesamten geschätzten versicherten Naturkatastrophenschäden des ersten Halbjahrs.

Im Juni wurde Europa von Unwettern mit Gewittern, Hagel und Tornados erfasst, bei denen in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Tschechien und der Schweiz Häuser und Fahrzeuge beschädigt wurden. Die versicherten Schäden durch diese Konvektionsgewitter werden auf 4,5 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Zudem führte extreme Hitze mit Rekordtemperaturen von über 45 Grad Celsuis im Westen Kanadas und im Nordwesten der USA zu Waldbränden, die sich in südlicher Richtung nach Kalifornien ausbreiteten. Zu Beginn des zweiten Halbjahrs 2021 führten schwere Überschwemmungen im Juli in Europa und China zu schweren Schäden und Toten. Allein die Überschwemmungen in Deutschland werden sich nach Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf 4,5 bis 5,5 Mrd. Euro (etwa 5,3 bis 6,5 Mrd. US-Dollar) belaufen.

In China führten schwere Überschwemmungen in der Provinz Henan zu versicherten Schäden von elf Mrd. Yen (etwa 1,7 Mrd. US-Dollar). Auch die schweren Waldbrände in der Türkei, Griechenland und Italien werden laut Swiss Re zu weiteren erheblichen wirtschaftlichen und versicherten Schäden führen.

Autor: VW-Redaktion

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