Major League Baseball reicht Milliardenklage gegen Versicherer ein

Der Globe Life Park in Arlington ist ein ehemaliges Baseball-Stadion in Arlington (Texas), das mittlerweile zum American Football-Stadion umgebaut wurde. Zuvor war es Heimat der Texas Rangers. Bild von rwelborn auf Pixabay.

In Nordamerika gibt es coronabedingte Ausfälle bei Sportereignissen sowie reiche und mächtige Sportligen; diese Kombination könnte die Versicherer teuer zu stehen kommen. Eine der genannten Vereinigungen ist die Major League Baseball (MLB), die Klage gegen zahlreiche Versicherungsunternehmen erhoben hat. Diese sollen für die coronabedingten Ausfälle der Liga aufkommen. Die Versicherer richten ihre Taktik bisher am Beispiel eines großen Laufvogels aus.

Dass Sportligen oder Verbände die Versicherer für Coronaschäden aufkommen lassen wollen, ist nicht neu. Der Besitzer und Milliardär des NBA-Teams Houston Rockets, Tilman Fertitta, hat bereits Klage gegen seinen Versicherer eingelegt – VWheute analysierte. Neu ist, dass eine ganze Liga klagt. Genau genommen sind es zwei, denn die MLB ist der Verband, der den Spielbetrieb der beiden nordamerikanischen Baseball-Profiligen organisiert, also der National- und American League.

Beteiligt an der Klage haben sich alle 30 Teams der Liga, die Klage gegen mehrere Versicherer ist milliardenschwer, wie der Nachrichtensender CNN meldet. Der Verband macht „massive property damage“  und „time element“ Verluste geltend, für die die Versicherer aufkommen sollen. Die Vereine hätten Top-Deckungen gekauft, sogenannte „top-shelf All Risks Policies“. Der berichtende Sender CNN hat bei den nicht genannten Unternehmen angefragt, doch keine Antwort erhalten. Die gute alte Kopf-in-den-Sand-Methode, bei der es sich allerdings um einen Mythos handelt.

Wegen Corona wurden 1.500 Spiele gecancelt, den Clubs fielen unter anderem Einnahmen aus Ticket-Verkäufen, Lizenzgebühren und Merchandise weg. Insgesamt sollen sich die Ausfälle auf mehr als eine Milliarde Dollar summieren. Dafür aufkommen soll die Versicherungsbranche, wie einem Statement der Liga zu entnehmen ist: „[…] Wir glauben fest daran, dass die Verluste durch unsere Policen voll gedeckt sind und sind überzeugt, dass das Gericht das auch so beurteilen wird.“ Die Zukunft wird es zeigen, bisher waren die Gericht bei Klagen wegen Geschäftsausfalls eher auf der Seite der Branche.

Autor: Maximilian Volz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

zehn − 1 =