Juli-Flut verursacht neuen Rekord bei Großschäden

Flutschäden in der Landwirtschaft im Erftkreis (Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Köln). Quelle: Vereinigte Hagel

Die Hochwasser im Juli haben bei den Versicherern so viele Großschäden verursacht, wie keine andere Naturkatastrophe zuvor. „Wir gehen aktuell von rund 400 Großschäden mit einer Gesamtsumme von 1,3 Mrd. Euro aus. Das sind viermal so viele wie beim Hochwasser 2002 an Elbe und Donau“, konstatiert GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

So habe es laut Asmussen „bei dieser Sturzflut mehrere versicherte Einzelschäden jenseits der 20 Millionen Euro, etwa in der Hotellerie, der Chemieproduktion und Metallverarbeitung“ gegeben. „Die vielen Millionenschäden verdeutlichen, wie zerstörerisch die Flutwelle war“, ergänzt der GDV-Hauptgeschäftsführer.

Nach Angaben des Branchenverbandes war bislang das August-Hochwasser 2002 mit 102 Großschäden in Höhe von 701,6 Mio. Euro das Ereignis mit den meisten Millionen-Schäden. Die Flut im Juni 2013 verursachte 75 Großschäden in Höhe von 218,9 Mio. Euro. Die Werte sind zum besseren Vergleich jeweils hochgerechnet auf aktuelle Preise. 

Bislang taxiert der GDV die Schäden durch „Bernd“ auf eine Summe von rund sieben Mrd. Euro. Davon entfielen rund 6,5 Mrd. Euro auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe sowie rund 450 Mio. Euro auf Kraftfahrzeuge. Aktuell gehen die Versicherer von rund 250.000 Schadenfällen aus – rund 200.000 an Häusern, Hausrat und Betrieben und bis zu 50.000 an Kraftfahrzeugen.

Zudem wollen die Versicherer noch im Herbst Vorschläge präsentieren, wie eine höhere „Versicherungsdichte“ erreicht werden könne. „Über 99 Prozent aller Gebäude können per Elementarschadenversicherung problemlos versichert werden. In 90 Prozent der Fälle kostet eine entsprechende Versicherung nur rund 100 Euro zusätzlich jährlich“, so Asmussen.

Die Finanzaufsicht Bafin rechnet unterdessen mit einer Schadenbelastung durch die Flutkatastrophe von bis zu 8,2 Mrd. Euro. Dies seien etwa 2,5 Mrd. Euro mehr als die Aufseher noch vor vier Wochen aus den Daten von 136 Sachversicherern errechnet hatten. 6,3 Mrd. Euro der Schäden seien rückversichert, 3,3 Mrd. Euro davon bei deutschen Rückversicherern, erklärte die BaFin.

Autor: VW-Redaktion

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