Axa Deutschland: Plus bei Leben und Kranken und im „Einklang mit der Gruppenstrategie“

Hauptverwaltung der Axa in Deutschland. Quelle: Axa Deutschland

Kann die Axa Deutschland mit dem Tempo der  eigenen Gruppe mithalten? Der Konzern marschiert mit neuem Fokus stramm auf die ambitionierten Ziele zu, die germanische Tochter gerät dabei leicht aus dem Blick. Zeit, etwas genauer hinzuschauen.

Die Axa-Gruppe wird in den nächsten Jahren weiter von Thomas Buberl geführt werden. Sein Kurs – Industrie-, Sach- und Krankenfokus – überzeugt Investoren und Aufsichtsrat. Sicherlich waren auch die Zahlen ein Faktor für die Zustimmung; es geht aufwärts, auch wenn die Investoren zuletzt Dividendeneinbußen hinnehmen mussten. In Deutschland steuert der Vorstandsvorsitzende Alexander Vollert seit 2016 einen strammen Digitalisierungskurs, ganz im Einklang mit Vorgänger Buberl und der Pariser-Zentrale. Mitunter ist es mühsam, sich durch die Lehmschichten der Traditionalisten zu kämpfen, doch Vollert wirkt frisch und engagiert. Sein Ziel ist es, „Mitarbeiter innerlich und äußerlich flexibler zu machen und zu motivieren, schneller Entscheidungen zu treffen„. Doch am Ende ist alle (Digitalisierungs-)Theorie grau, auch Vollert muss sich an Konkretem messen lassen.

Die Halbjahresergebnisse

Die Axa Deutschland konnte im Vorjahresvergleich steigende Zahlen verzeichnen. In den ersten sechs Monaten lag der Umsatz um 2,2 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Die Zuwächse kommen aus den Sektoren Leben- (plus 3,7 Prozent) sowie Krankenversicherung mit 3,1 Prozent. Im Bereich P&C Non-Motor konnte ein 3,6-prozentiger Anstieg generiert werden.

Rückgänge sind, „aufgrund der Umstellung auf unterjährige Hauptfälligkeiten“, primär bei P&C Motor festzustellen. Doch diese werden sich „im weiteren Jahresverlauf nivellieren“. Der Zuwachs im Bereich Leben stammt vordergründig aus der „RelaxRente“ sowie der Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung. Bei der Krankenversicherung lässt sich der Zuwachs vor allem auf ein „gutes Neugeschäft im öffentlichen Dienst“ zurückführen. 

Bei der Flutkatastrophe „Bernd“ war Vollert vor Ort und vom Ausmaß geschockt. „Wir müssen uns die Frage stellen, ob Versicherungen allein in der Lage sind, diese neue Dimension an Risiken dauerhaft zu schultern“, sagte er. Sein Unternehmen kann noch keine endgültige Hochwasserrechnung vorlegen. Um Bilanz zu ziehen – auch, was die Nachfrage nach Elementarschutz anbelangt – sei es derzeit noch zu früh. „Erfahrungsgemäß steigt aber die Nachfrage nach Großschadenereignissen immer leicht an. In diesem Zusammenhang sind in den veröffentlichten Zahlen zum Halbjahr die Schäden aus dem Starkregenereignis Tief Bernd noch nicht berücksichtigt. „

Den Optimismus der Axa Deutschland konnte die Katastrophe jedenfalls nicht erschüttern. „Wir sehen uns auf dem richtigen Weg: Wir konnten unseren Wachstumspfad besonders in den präferierten Segmenten trotz anhaltender Pandemie weiter fortsetzen. Diese Fokussierung steht im Einklang mit der Strategie der Axa Gruppe.“ Das wird Buberl gerne hören 

Autor: VW-Redaktion