Jubiläums-Heft: Die 2010er aus Sicht der Zeitschrift Versicherungswirtschaft – Klimawandel, Digitalisierung, Trump und neue CEOs
Vor 75 Jahren erschien die erste Ausgabe des Magazins Versicherungswirtschaft. Ein Blick in die Historie zeigt, wie die Zeitschrift zum wichtigsten Medium der Versicherungsbranche wurde und dass gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Veränderungsprozesse eng mit der Assekuranz verbunden sind. Heute im Fokus die 2010er.
Ein Erdbeben, verbunden mit einer Flutwelle, löste im japanischen Atomkraftwerk von Fukushima 2011 einen Super-GAU aus. Die versicherten Schäden belaufen sich auf 35,7 Mrd. US-Dollar. Es ist das teuerste Erdbeben der Geschichte für die Versicherer. Ein enormes Risikokumul offenbarte sich ebenso bei zwei Explosionen im chinesischen Hafen Tianjin, die die Versicherer zwischen fünf und sechs Mrd. US-Dollar kosteten.
Klimawandel wird ernst genommen genauso wie die Digitalisierung
Die drei Hurrikane Harvey, Irma und Maria haben innerhalb von nur vier
Wochen die Hurrikansaison 2017 zur bisher teuersten aller Zeiten gemacht. Die versicherten Schäden belaufen sich auf etwa 100 Mrd. US-Dollar. Neben Stürmen sind es Dürren und jährliche Waldbrände, die Versicherer dazu bewegen, wegen des Klimawandels, sich von Kohleinvestitionen in ihren Portfolios zu verabschieden.
Notwendig war auch bei den meisten großen Versicherern – und ausländischen wie Zurich und Generali – ein mehrjähriges Sanierungsprogramm, verbunden mit hohen Investitionskosten in die Digitalisierung. Zudem musste Ergo sich gleichzeitig von einem Lustreise- Skandal 2012 erholen. All die Anstrengungen sind verbunden mit neuen Köpfen auf den CEO-Posten: Oliver Bäte (Allianz 2015), Markus Rieß (Ergo
2015), Thomas Buberl (Axa 2016), Mario Greco (Zurich 2016), Philippe Donnet (Generali 2016), Joachim Wenning (Munich Re 2017), Torsten Leue (Talanx 2017) oder Norbert Rollinger (R+V 2017). Diese Manager erlebten auch die enorme Umstellung, die seit 2016 mit Solvency II verbunden ist.
Ebenso mussten sie mit den Brexit-Turbulenzen und dem ungewöhnlichen Politik-Stil Donald Trumps fertig werden. Der US-Präsident deregulierte die Märkte und senkte Unternehmenssteuern, wovon auch Versicherer profitierten.
Auch die Zeitschrift Versicherungswirtschaft folgte dem Puls der Zeit: Sie veränderte ihr Layout, richtete die Redaktion neu aus, erweiterte ihre Produkte und startete den börsentäglich erscheinenden Tagesreport Versicherungswirtschaft heute.
2020/2021: Coronavirus dominiert das Weltgeschehen
Das Coronavirus löst die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Ganze Volkswirtschaften werden zur Eindämmung bewusst lahmgelegt. Versicherer arbeiten plötzlich komplett aus dem Homeoffice und mit digitaler Beratung – mit Erfolg. Die Schadenschätzungen für die Branche gehen bis heute weit auseinander, zumal viele Versicherungspolicen in ihren Bedingungen eine Pandemie-Deckung ausschließen – mit ein Grund, warum deutsche Versicherer auch im Corona-Jahr 2020 Millionengewinne verbuchen.
Autor: VW-Redaktion
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Lesen Sie den vollständigen Bericht in der aktuellen Juni-Ausgabe der Versicherungswirtschaft.