Deutsche Rück zieht es nach Asien

Tarik Aouad verantwortet künftig das Asien-Geschäft der Deutschen Rück. Quelle: Deutsche Rück

Die Deutsche Rück expandiert in den asiatischen Markt und will sich dort auf das traditionelle Property & Casualty-Geschäft fokussieren. Dafür will sich das Unternehmen zunächst auf ausgewählte Märkte in Süd-, Südost- und Ostasien. Der Vorstand hat Tarik Aouad zum Leiter der neuen Marktabteilung Middle East/Asia ernannt.

Aouad leitet bereits seit 2020 das Marktsegment Middle East bei der Deutschen Rück und hat den Markteintritt in dieser Region erfolgreich gemanagt. Er berichtet an Vorstandsmitglied Achim Bosch. Mit mehr als zwei Jahrzehnten Erfahrung in verschiedenen Rückversicherungsfunktionen gilt er als ein hoch angesehener Experte in den aufstrebenden afro-asiatischen Versicherungs- und Rückversicherungsmärkten und war in diesen Märkten bereits in mehreren leitenden Positionen tätig. Aouad ist marokkanischer und deutscher Staatsbürger und verfügt über einen Master-Abschluss in Mathematik. „Seine Erfahrungen und Kenntnisse in den asiatischen Märkten sind für uns sehr wertvoll, um unsere Expertise mit lokalen und regionalen Versicherungsunternehmen in der gesamten Region zu teilen“, kommentiert Marktvorstand Achim Bosch

In seiner neuen Funktion soll er künftig in Asien vor allem das Augenmerk auf lokale und regionale Erstversicherer lenken. „Die Märkte in Asien gelten zunehmend als Motor des weltweiten Wirtschaftswachstums. Private Haushalte gewinnen an Wohlstand und Bildung und die Mittelschicht wächst schnell. Diese positiven Vorzeichen in Verbindung mit einer relativ geringen Versicherungsdurchdringung bieten Chancen für eine rentable Expansion und eine weitere geografische Diversifizierung unseres Portefeuilles“, betont Aouad.

Der asiatische Rückversicherungsmarkt ist bereits seit Längerem besonders attraktiv für die Rückversicherer – insbesondere China. „Unsere Prognosen zeigen, dass allein ein Drittel des weltweiten Wachstums in der Erstversicherung bis 2030 auf China und Indien entfallen werden“, prognostizierte Munich Re-Vorstand Achim Kassow bereits im Juni 2021. So rechnete der Versicherungsmanager in den kommenden zehn Jahren mit einem deutlichen Prämienanstieg. Nach Berechnungen der Munich Re dürften sich dann die Beitragseinnahmen in der Erstversicherung auf drei Billionen Euro beinahe verdoppeln, während sie in Amerika (2,2 Billionen Euro) und Europa (1,8 Billionen Euro) weniger wachsen werden.

Auch die Konkurrenz hat den asiatischen Versicherungsmarkt bereits seit Längerem auf dem Radar angepeilt. In zehn Jahren werden 40 Prozent des globalen Prämienvolumens in Asien verdient werden, derzeit wären es 20 oder 25 Prozent. „Wir müssen unsere Präsenz in Asien verstärken“, erklärt Jean-Jacques Henchoz von der Hannover Rück bereits im Juli 2020, aber der Verzicht auf „größere Akquisitionen“ habe sich in der Vergangenheit „ausgezahlt“.

Autor: VW-Redaktion

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