Manager Magazin spekuliert über Veränderungen im Allianz-Vorstand

Vorstandschef Oliver Bäte (links) und Aufsichtsratschef Michael Diekmann (rechts). Quelle: Allianz.

AGCS zählte lange zu den Sorgenkindern der Konzernmutter Allianz. Im November 2019 übernahm Feuerwehrmann Joachim Müller die Führung des Unternehmens. Mit einem umfassenden Umbauprogramm hatte er den Industrieversicherer wieder auf Kurs gebracht. Nun könnte er mit dem Aufstieg in den Konzernvorstand belohnt werden.

Glaubt man einem Bericht des Manager Magazins, möchte Aufsichtsratschef Michael Diekmann den aktuellen AGCS-CEO bei nächster Gelegenheit zum Vorstand der Allianz SE befördern. Müller hat 2020 ein Umbauprogramm gestartet. Die AGCS zog sich aus verschiedenen Märkten zurück, beschnitt Bereiche mit einem sehr starken Engagement (Autorückrufe), änderte die Konzernstruktur und reduzierte die Anzahl der Mitarbeiter. Parallel wird ein dreistelliger Millionenbetrag in Technologie und Daten investiert, berichtete jüngst die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Auch für das laufende Geschäftsjahr 2022 hat Müller ehrgeizige Pläne: So will Müller das Neugeschäft in diesem Jahr um 25 Prozent steigern. „Wachsen wollen wir weltweit in allen Märkten, je nachdem, welche Chancen sich in der jeweiligen Region bieten“, wurde der AGCS-Vorstand zitiert. Eine interessante Nische sehe er dabei vor allem in der Entertainment-Versicherung. „Im Live-Bereich sind die Veranstaltungskalender für 2022 und 2023 so voll wie noch nie. Das dürfte sich auch bald in den Prämieneinnahmen niederschlagen.“ Zudem sorge der Boom der Streamingdienste für zunehmende TV- und Filmproduktionen, wovon die AGCS profitieren wolle.

„Wir streben über den Zyklus eine Schaden-Kostenquote von 96 Prozent mit einer maximalen Abweichung von drei Punkten nach oben oder unten an, in guten und in schlechten Jahren.”

Joachim Müller, Vorstandsvorsitzender von AGCS

Dafür könnte der 53-jährige Chris Townsend seinen Posten im Vorstand der Allianz SE räumen. Der Brite kam erst 2021 zum Versicherungskonzern. Allerdings sei er laut Manager Magazin abgeschnitten vom operativen Geschäft und tue sich schwer im weitläufigen Geflecht des Versicherungsriesen. Dennoch soll er sich die Sanierung des Industrieversicherungsgeschäftes der Allianz selbst zurechnen – obwohl die Lorbeeren laut Bericht eher Müller zustehen würden.

Konzernchef Oliver Bäte gelte allerdings nicht gerade als Förderer des aktuellen AGCS-Chefs. Bereits 2017 soll er auf Klaus-Peter Röhler gesetzt haben, der inzwischen auch in den Konzernvorstand aufgestiegen ist. Müller soll dabei mit einer Sonderzahlung ruhiggestellt worden sein. Auch bei der jüngsten Vorstandsrochade im Oktober 2021 wurde Müller übergangen.

Autor: VW-Redaktion

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