Generali trotzt den Naturgewalten und schreibt mehr Gewinn
Beim italienischen Versicherungskonzern Generali läuft es weiterhin rund: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres haben die Triester beim operativen Gewinn um rund zehn Prozent auf 4,4 Mrd. Euro zugelegt. Gleichzeitig stiegen die Prämieneinnahmen um sechs Prozent auf 54,9 Mrd. Euro. Die Generali sieht sich in ihrem Strategieprogramm bestätigt.
Unternehmensangaben zufolge stieg das operative Ergebnis in der Lebensversicherung um 6,5 Prozent, in der Vermögensverwaltung sogar um fast ein Drittel. In der Schaden- und Unfallversicherung musste Generali hingegen einen Rückgang um mehr als zwei Prozent hinnehmen. Die Combined Ratio liegt bei 91,3 Prozent (plus 1,6 Prozentpunkte). Wesentlicher Grund dafür waren vor allem hohe Schäden durch Naturkatastrophen, darunter das verheerende Hochwasser in Europa.
„Die Ergebnisse der ersten neun Monate bestätigen die hervorragende Leistung der Group, die technische Profitabilität und die stabilen Entwicklungen in allen Geschäftsbereichen, mit einer Solvency Ratio, die zu den höchsten in der Branche zählt. Die Nettozuflüsse im Bereich Leben, die sich ausschließlich auf fondsgebundene und Vorsorgeprodukte konzentrieren, steigen weiter an, während das Segment Komposit trotz der höheren Belastung durch Elementarschäden stabil bleibt. Die Ergebnisse im Bereich Asset Management wachsen weiter, auch dank unserer Multi-Boutique-Strategie. Die Ergebnisse, die in vollem Einklang mit dem erfolgreichen Abschluss des strategischen Plans ,Generali 2021′ stehen, bilden eine solide Grundlage für den neuen Dreijahresplan, den wir dem Markt am 15. Dezember vorstellen werden.“
Cristiano Borean, Group CFO der Generali
Trotz bislang guter Zahlen ist Konzernchef Philippe Donnet derzeit unter starkem Beschuss.
Zuletzt waren laute Putschgerüchte gegen den Konzernchef vernehmbar, der die Kritiker offenbar nun mit einem Großdeal befrieden will. In dieser hektischen Zeit kam ihm ausgerechnet der Investor Waren Buffet zu Hilfe. Er bot Donnet ein Aktienpaket, das ihn der Kontrolle des Mitbewerbers Cattolica sehr nahebringt.
Auch bei einem anderen Krimi ist Donnet mitten im Geschehen. Die italienische Regierung und die UniCredit konnten sich nicht über einen Verkauf der vom Staat geretteten Bank Monte dei Paschi einigen. Sie gilt als ältestes Bankhaus der Welt und die Generali ist Aktionär. Auf Anfrage zum gehaltenen Anteil und der gescheiterten Übernahme erklärte die Generali, dass sie beides „nicht kommentieren“ wolle.
Zuletzt hatten sich die Milliardäre Francesco Gaetano Caltagirone und Leonardo Del Vecchio mit der gemeinnützigen Organisation Fondazione CRT zusammengeschlossen. Gemeinsam wurde eine Vereinbarung für ein „profitableres und effizienteres Management“ des italienischen Versicherers aufgelegt. Das Ziel war die Entmachtung Donnets, der das Ringen um die Macht allerdings zunächst für sich entscheiden konnte.
Autor: VW-Redaktion