Britischer Großbäcker verklagt Zurich auf Pandemie-Entschädigungsleistungen

Die Royal Courts of Justice. Quelle: Bild von akkers auf Pixabay

Juristischer Ungemach für die Zurich im Vereinigten Königreich: Der Großbäcker Greggs verklagt den Schweizer Versicherungskonzern wegen des coronabedingten Lockdowns auf Schadenersatz. Das Unternehmen beziffert die Schadensumme wegen angeordneten Schließungen seiner Läden auf 100 Mio. Pfund (etwa 125 Mio. Euro). Die Zurich hingegen will lediglich 2,5 Mio. Pfund bezahlen.

Greggs ist mit seinen Läden auf fast jeder High-Street Großbritanniens vertreten und betreibt rund 2.000 Filialen, berichtet das Schweizer Finanzportal Finnews.ch. Bereits im Januar 2021 hatte der Oberste Gerichtshof Großbritanniens eine Berufung der Versicherer gegen die Covid-19-Zahlungen zurückgewiesen und entschieden, dass die Assekuranz in den meisten Fällen für die Kosten der Betriebsunterbrechung bei kleineren Unternehmen aufkommen muss.

Der Supreme Court hatte die Berufungsentscheidung auf die erstinstanzliche Entscheidung des High Courts von 15. September 2020 getroffen und final gegen die Branche geurteilt. Der Ansicht der Financial Conduct Authority, Finanzaufsicht zum Konsumentenschutz und Teil der Bank of England, wurde weitgehend stattgegeben. Die Berufung der beklagten Versicherer ist zur Gänze verworfen worden. Im Vergleich zum bereits verhängnisvollen Urteil des High Court gegen die Branche hat eine weitere erhebliche Verschlechterung der nicht-Lebensgesellschaften mit BU-Policen im Portfolio stattgefunden.

Die Liste der beklagten Erstversicherer liest sich wie ein Who is Who der britischen Versicherungsbranche: Arch Insurance (UK) Ltd, Argenta Syndicate Management Ltd, Ecclesiastical Insurance Office Plc, Hiscox Insurance Company Ltd, MS Amlin Underwriting Ltd, QBE UK Ltd, Royal & Sun Alliance Insurance Plc, Zurich Insurance Plc. Der Prozess bezog sich auf 21 Betriebsschließungsversicherungspolicen und sollte klären, ob die Versicherer für die Einkommensschäden der Versicherten während der Corona-Pandemie aufkommen müssen.

Autor: VW-Redaktion