Wirecard-Aus trifft Allianz stärker als gedacht

Wirecard-Skandal sorgt für Aus der Allianz-Bezahl-App "Prime". Bild von Jan Vašek auf Pixabay

Der Fall Wirecard zieht weite Kreise. Gemeinsam mit dem mittlerweile insolventen Ex-Dax-Unternehmen Wirecard und Visa hatte die Allianz die Bezahl-App „Allianz Prime“ entwickelt, die mittlerweile eingestellt wurde. Somit stoppt der Skandal um Wirecard ein wichtiges Projekt, wie eine Finanzzeitung herausfand.

Der Versicherer hat sich bei Wirecard mindestens ein blaues Auge geholt. Das Gemeinschaftsprojekt „Allianz Prime“ wurde bereits Ende Juni 2020 eingestellt, als Wirecard den Insolvenzantrag einreichte, berichtet boerse-online.de mit Verweis auf die Allianz. Wirecard habe bis dahin die Zahlungen für Allianz Prime „abgewickelt“.

Die App galt nach Angaben der Unternehmen „als erste ihrer Art in der Versicherungsbranche“, wie VWheute berichtete. Die Lösung war  2018 in Italien eingeführt worden, wo der heutige Allianz Deutschland Chef Klaus-Peter Röhler bis 2018 CEO war. Der Plan lautete, die App bei Erfolg in weiteren Ländern einzusetzen.

Keine Angaben zu Kosten

Die Allianz bestätigt auf VWheute-Nachfrage den Sachverhalt: „Allianz Prime wurde letztes Jahr eingestellt. Daher werden keine Zahlung mehr über Allianz Prime abgewickelt.“ Zu den entstandenen Kosten wollen sich die Münchener „nicht öffentlich äußern“.

Werden Zahlungsdienstleister künftig genauer auf Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit überprüft? Die Allianz schreibt: „Im Rahmen unserer Einkaufprozesse sind klare Richtlinien und Prüfprozesse für die Auswahl von Dienstleistern definiert. Diese werden regelmäßig überprüft und auf Basis aktueller Marktentwicklungen aktualisiert.“

Anmerkung der Redaktion: In der Ursprungsversion des Artikels stand als Quelle „Börsenzeitung“ statt „boerse-online.de„; wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

Autor: VW-Redaktion