Allianz: Oliver Bäte bekommt neue Kommunikationschefin
Es ist ein Wechsel an einer zentralen Schnittstelle zwischen Management und Öffentlichkeit bei der Allianz. Sabia Schwarzer verlässt den Konzern. Nach 25 Jahren, in denen sie auf drei Kontinenten die globale Kommunikation in verschiedenen Führungspositionen vorangetrieben hat, beschloss die 51-jährige Managerin, ab Ende August „neue Chancen auszuloten, um ihre Führungs- und Transformationserfahrung in einem anderen Umfeld einzusetzen.“ Die US-Amerikanerin Lauren Day (44) übernimmt ab dem 1. August ihre Nachfolge. Der Wechsel korreliert mit dem Beginn eines neuen dreijährigen strategischen Zyklus.
Im Gegensatz zu Sabia Schwarzer erklomm Day die Karriereleiter nicht beim Münchener Versicherungsriesen. Ihr Lebenslauf kann sich dennoch sehen lassen. Sie kommt von Annycent Capital, einer neu gegründeten Luxemburger Private-Equity-Firma, fokussiert auf die Infrastruktur für erneuerbare Energien in Schwellenländern.
Dort wirkte sie als Head of Strategy and Capital Relationships. Zuvor war Day als Chief Communications Officer bei Prudential Financial, Inc. mit Hauptsitz in den USA tätig. Zudem arbeitete sie in leitenden Positionen für Kommunikation und Unternehmensverantwortung bei Axa und AIG. Zu Beginn ihrer Karriere war sie Stipendiatin der Robert Bosch Stiftung bei der KfW-Bankengruppe. Laut LinkedIn-Lebenslauf spricht Day Englisch, Französisch und Deutsch.
Sabia Schwarzer (51) wird die Allianz im besten Einvernehmen verlassen. Sie stand seit November 2015 an der Spitze der Öffentlichkeitsarbeit des Versicherers. Die frühere Journalistin der Deutschen Welle kam 1996 als Leiterin Unternehmenskommunikation und Marketing für die Region Asien-Pazifik zum Versicherungskonzern. Im Jahr 2000 übernahm sie in Washington Kommunikation und Marketing für Nordamerika.
In einem Interview im Magazin Turi2 Ende vergangenen Jahres sprach sie ganz offen über neue Lebens- bzw. Arbeitssituationen und Heimat. „Ich habe keine Angst vor Neuanfängen, bin neugierig und sehe oft das große Ganze“, erklärt Schwarzer, die von sich selbst sagt, dass sie sich im Herzen als Amerikanerin fühlt. „Die Kultur einer Firma wird nicht durch eine Generation geprägt, sondern über viele hinweg. Eine wertschätzende Kultur zieht Menschen an, die wiederum andere Menschen wertschätzen und so ‚psychological safety‘ schaffen, in der Kreativität und Innovation aufblühen können“, sagte sie damals.
Vorstandschef Oliver Bäte bedankte sich in einem kurzen Statement im Namen des Vorstands bei Schwarzer für „ihre zahlreichen und nachhaltigen Beiträge für die Allianz, insbesondere für den Aufbau einer der modernsten und vielfältigsten Kommunikationsabteilungen in Deutschland sowie für die Stärkung der Reputation der Allianz bei wichtigen Stakeholdern.“ Er respektiere die Entscheidung von Sabia Schwarzer, sich auf neue Herausforderungen außerhalb der Allianz einzulassen.
Autor: Michael Stanczyk