Schadenfall Ever-Given: Versicherer spricht Kanalbehörde Mitschuld zu
 VWheute Sprint 

Alexander Kliem/Pixabay

Der Streit um den Ever-Given-Schaden geht in die nächste Runde. Der Versicherer des Frachters macht nun darauf aufmerksam, dass die Kanalbehörde für die Lotsen zuständig sei. „Während der Kapitän letztlich für das Schiff verantwortlich ist, wird die Durchfahrt durch den Kanal im Konvoi durch Lotsen sowie die Schiffsverkehrsleitung der Kanalbehörde kontrolliert“, schrieb der UK Club.

Dazu gehörten laut Mitteilung die Geschwindigkeit bei der Durchfahrt und die Begleitung von Schleppern. Ein Wirtschaftsgericht in der ägyptischen Stadt Ismailia befasst aktuell mit dem Streit über die tagelange Blockade. Die Kanalbehörde fordert unter anderem wegen wirtschaftlicher Verluste rund 550 Mio. Dollar Entschädigung. Sie hat die „Ever Given“ und will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung erlauben. VWheute berichtete im März ausführlich über die Hintergründe.

Dem Kapitän indes wirft die Behörde vor, kurz vor dem Unfall zu viele Befehle in sehr kurzer Zeit gegeben zu haben, etwa acht Befehle in zwölf Minuten, sagte Sajid Schaischa, führender Ermittler der Kanalbehörde. Das Schiff habe deshalb nicht genug Zeit gehabt, diese auszuführen.

Der Versicherer seinerseits kündigte an, eine faire Lösung anzustreben. Legitime Ansprüche der Kanalbehörde sollten anerkannt werden. Die nächste Anhörung ist für den 20. Juni geplant.

Autor: VW-Redaktion

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