Actares: Mehr Frauen im Verwaltungsrat und weniger Gehalt für den Zurich-Vorstand

Mario Greco, Chief Executive Officer, Zurich Insurance Group, Quelle: World Economic Forum / Jakob Polacsek/ flickr

Heute kommen die Anteilseigner der Zurich zur virtuellen Generalversammlung zusammen. Dabei kann Konzernchef Mario Greco den Anteilseignern auch in diesen Corona-Zeiten zumindest noch passable Zahlen präsentieren. Doch den Aktionärsvertreter von Actares geht dies noch nicht weit genug.

So erhoffen sich die Vertreter der Anteilseigner von der künftigen Frauenmehrheit im Zurich-Verwaltungsrat nochmals ein schärferes Tempo bei der Klima- und Umweltpolitik. Dabei sei die Mehrheit des weiblichen Geschlechts im Kontrollgremium der Zurich ein „absolutes Novum“ bei größeren börsennotierten Unternehmen in der Schweiz. Zudem erwarte Actares auch einen „ersten Schritt zu mehr Vernunft bei den Vergütungen“. Vorgeschlagen wird eine Beschränkung auf fünf Mio. Franken.

Allein Zurich-Vorstandschef Mario Greco hat im letzten Jahr weniger Geld verdient. So kassierte der Italiener im Jahr 2020 rund 8,8 Mio. Franken. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2019 waren es noch 9,3 Mio. Franken.

Demnach wurden laut aktuellem Geschäftsbericht des Schweizer Versicherungskonzerns die kurzfristigen variablen Vergütungen um 0,5 auf 2,7 Mio. Franken gekürzt. Die übrigen Lohnbestandteile blieben unverändert. Die gesamte Konzernleitung der Zurich verdiente im letzten Jahr insgesamt 48,2 Mio. Franken. Im 2019 lag die Lohnsumme des Top-Managements noch bei 48,8 Mio. Franken.

Mehr auf dem Konto hat hingegen Verwaltungsratspräsident Michel Liès. Sein Gesamthonorar lag 2020 bei insgesamt 1,9 Mio. Franken (2019: 1,5 Mio. Franken). Der komplette Verwaltungsrat der Zurich verdiente im letzten Jahr insgesamt 5,4 Mio. Franken (2019: 4,7 Mio. Franken).

Zudem hat auch der Schweizer Versicherungskonzern im letzten Jahr wie erwartet durch die Folgen der Corona-Krise weniger verdient. Am Jahresende stand unter dem Strich ein Reingewinn von rund 3,83 Mrd. US-Dollar – einem Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Schäden durch Covid-19 wie etwa Betriebsunterbrechungen oder der Ausfall von Großveranstaltungen summierten sich Unternehmensangaben zufolge auf 852 Mio. Dollar. Darin enthalten sind auch Schäden von 450 Mio. US-Dollar im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft Katastrophenschäden – insbesondere die Hurrikan-Saison in Nordamerika – schlugen bei dem Schweizer Versicherer mit weiteren 588 Mio. Dollar zu Buche. Die Combined Ratio stieg gegenüber 2019 um zwei Prozentpunkte auf 98,4 Prozent.

Dennoch scheint sich Grecos strikter Konsolidierungskurs in den vergangenen Jahren ausgezahlt zu haben. Die Führungsstruktur des Schweizer Versicherers ist schlanker, das Sachgeschäft gesünder, sogar prominente Personalzugänge gelingen. Und doch hat “Iron Mario” noch nicht genug.

Dabei hatte der Italiener zu Beginn seiner Amtszeit mit einer Reihe von Problemen wie zum Beispiel vielen verlustträchtigen Verträgen zu kämpfen. Wegen dieser Probleme musste unter anderem die Übernahme des Konkurrenten RSA abgeblasen werden. Die Folge: Greco trennte sich von einigen Bereichen, senkte die Kosten und beschleunigte die Prozesse.

Autor: VW-Redaktion

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