Neue Aufgabe: Carolin Gabor wird neue Chefin von Movinx

Carolin Gabor. Quelle: Daimler

Die frühere Joonko-Chefin Carolin Gabor hat eine neue Aufgabe gefunden: Zum 1. April 2021 übernimmt sie in Berlin den Vorstandsvorsitz von Movinx, dem Joint Venture des deutschen Automobilbauers Daimler und dem Schweizer Rückversicherer Swiss Re.

Gabor gelte als erfahrene Unternehmerin, die als ehemalige geschäftsführende Gesellschafterin von Finleap an der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle beteiligt gewesen sei, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Ihr jüngstes Projekt war das Finanzportal Joonko, welches gar dem etablierten Marktplayer Check24 den Rang ablaufen wollte.

Am Ende scheiterte das ehrgeizige Projekt jedoch am fehlenden Kapital: So konnte eine im Frühjahr eingeleitete Series A-Finanzierungsrunde mit bestehenden und neuen Investoren nicht abgeschlossen werden, da einer der Lead-Investoren kurzfristig ausgestiegen sei. Zum 30. Oktober 2020 stellte das Start-up schließlich seinen Geschäftsbetrieb ein.

Die 43 Mitarbeiter aus den Bereichen Technologie, Marketing und Kundenservice sollen neue Aufgaben in anderen Unternehmen des Finleap-Netzwerkes erhalten. Joonko war erst vor einem Jahr mit dem Ziel angetreten, dem Platzhirsch unter den Vergleichsportalen – Check24 – den Kampf anzusagen. Dabei wollten sich die Jungunternehmer bei einem VWheute-Hausbesuch Anfang des Jahres keineswegs als solches verstanden wissen: „Joonko ist ein digitales Finanzportal: Wir wollen für unsere Kunden die ersten Ansprechpartner in Finanzangelegenheiten sein“, hieß es damals.

Gabors Ruf scheint der Fehlschlag von Joonko jedenfalls vordergründig nichts anzuhaben: „Wir freuen uns sehr, dass Carolin zu Movinx gekommen ist. Sie ist eine innovative Führungspersönlichkeit und verfügt über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei der Entwicklung und dem Einsatz digitaler Geschäftsmodelle und führt diese in die Profitabilität“, lobte Carlo Bewersdorf, CEO des Geschäftsbereichs iptiQ von Swiss Re.

Und Ingo Telschow, CEO von Daimler Insurance Services, ergänzt: „Mit Carolin Gabor haben wir eine erfahrene Unternehmerin mit Finanz- und Versicherungs-Start-up-Hintergrund für die CEO-Position gefunden. Wir freuen uns sehr, sie als Teil des Movinx-Management-Teams zu haben und zu sehen, wie sie und das Team die digitale Mobilitätsversicherung vorantreiben“.

Consulting als Rüstzeug für den späteren Chefsessel

Den Grundstein für ihre Karriere hat die Mutter zweier schulpflichtiger Töchter nach dem Abitur mit dem Studium der Betriebswirtschaftslehre zuerst an der Universität in Augsburg und später an der renommierten Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen (RWTH Aachen) gelegt. Dort wurde Carolin Gabor nach ihrem Bachelorstudium für ihre Dissertation mit dem Titel „Marketing Controlling in jungen wachstumsstarken Unternehmen“ promoviert.

Erste Einblicke in die Finanzbranche gewinnt die junge Berufseinsteigerin bei der Boston Consulting Group wo sich Gabor in einem zehnjährigen Engagement nicht nur das praktische Rüstzeug für die späteren Chefsessel aneignet, sondern sich dabei insbesondere auf den Bereich Finanzdienstleitungen und Merger & Acquisitions spezialisiert. Nach einem Intermezzo bei der Deutschen Bank, wo sich Gabor die Frage stellte Bank oder Tech-Unternehmen, entschied sie sich für letzteres und wurde zum 25. August 2014 Managing Director beim Neuwagenportal Autohaus24, einem Joint Venture von Axel Springer und Sixt.

Als Geschäftsführerin verantwortete sie mit 37 Jahren das operative Geschäft des in Berlin ansässigen Online-Vermittlers. Davor war sie zuletzt noch Geschäftsführerin des Vergleichsportals Toptarif.de. Mit dem erfolgreichen Verkauf der beiden Marken an Verivox bzw. die Sixt Leasing AG lieferte Carolin Gabor ihr Meisterstück in Sachen FinTech-Start-up ab und stieg im Mai 2016 als Managing Partner bei Finleap ein. Da war Finleap, 2014 von der HitFox Group und Ramin Niroumand gegründet, selbst erst zwei Jahre alt und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 16 Ventures entwickelt und den Markteintritt ermöglicht.

„Wir sind mit einer großen Vision und Ambition im letzten Jahr an den Start gegangen“, resümierte Gabor nach dem Scheitern von Joonko. Ob sie in ihrer neuen Funktion mit neuen „Visionen und Ambitionen“ die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Autor: VW-Redaktion

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