Überraschend hohe Verluste bei der Axa

Thomas Buberl, Axa-CEO. Bildquelle: Rapahael Dautigny über Axa.

Das Ergebnis war auch für Analysten recht überraschend: Der französische Versicherungskonzern Axa hat wegen Corona im letzten Jahr einen schmerzhaften Gewinneinbruch verbucht: Unter stand 2020 einen Nettogewinn von 3,16 Mrd. Euro – ein Minus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 3,86 Mrd. Euro).

Die pandemiebedingten Sach- und Unfallschäden sowie Solidaritätsmaßnahmen belasteten das bereinigte Ergebnis mit 1,5 Mrd. Euro. Die Einnahmen sanken ebenfalls deutlich auf 96,72 Mrd. Euro (2019: 103,53 Mrd. Euro). Die laufenden Erträge des Unternehmens seien sogar um 34 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro zurückgegangen.

Eine Dividende will der französische Versicherungskonzern seinen Aktionären dennoch zahlen. „Nach sorgfältiger Abwägung der Bilanzposition, des Cashflows und der operativen Gesamtleistung des Konzerns sowie der anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit fortdauernden Covid-19-Krise hat der Vorstand beschlossen, eine Dividende von 1,43 Euro pro Aktie vorzuschlagen“, betont Konzernchef Thomas Buberl.

So verwundert es aber auch nicht, dass der Axa-Vorstandschef als ein großer Verfechter eines staatlich-privaten Pandemieschutzes gil: „Die Frage ist: Wie kann man gemeinsam mit dem Staat ein Modell schaffen, in dem wir einen Teil der privaten Versicherung einbringen, in der aber auch der Staat eine deutlich größere Rolle spielt“, betonte Buberl jüngst in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

„Die Pandemie sehen wir als ein neuartiges Ereignis, das öfter kommen wird. Deshalb muss man sich genauso wie bei Rente und Ausbildung mehr vorbereiten. Das heißt, man muss auf privater Seite und im Staatshaushalt mehr zurücklegen. Wir haben das ja auch in anderen Bereichen wie Naturkatastrophen und Terrorismus schon erlebt. Mechanismen sind hier in einer öffentlich-privaten Partnerschaft geschaffen worden.“

Thomas Buberl, Vorstandsvorsitzender der Axa

Auf dem deutschen Markt sei man jedoch „in unseren Kernsegmenten sehr gut positioniert. Wir sind ein großer Gewerbe- und ein großer Krankenversicherer, jeweils unter den ersten drei, und wir wollen uns dort weiterentwickeln. Wir haben in den wichtigsten Geschäftssegmenten Marktanteile gewonnen, und uns in der Lebensversicherung auf Bereiche wie Berufsunfähigkeit und kapitalärmere Produkte konzentriert; bei der Digitalisierung sind wir Vorreiter der Branche. Die Entwicklung ist besser, als ich sie in meiner Zeit als Axa-Deutschlandchef hinbekommen habe. Das muss ja auch der Anspruch sein – Nachfolger einzustellen, die besser sind als man selbst“.

Autor: VW-Redaktion

Ein Kommentar

  • Vermutlich richtig: Die Pandemie sehen wir als ein neuartiges Ereignis, das öfter kommen wird“. Auch ist es ein großer Krankenversicherer, wobei sich die Positionierung, m.E. nicht aus den vertraglich garantierten Leistungen herleitet.

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