Axa: Klimawandel und Cyberrisiken schlimmer als Corona

Quelle: Bild von Wokandapix auf Pixabay

Seit rund einem Jahr hält Corona die Deutschen fest im Griff. Dennoch steht die Furcht vor Pandemien nicht ganz oben auf der Liste der größten Risiken. Vielmehr sind der Klimawandel, Cyberrisiken und geopolitische Instabilität die drei meistgenannten Zukunftsrisiken in Deutschland. Dies geht aus dem aktuellen Axa Future Risks Report hervor.

Trotz des aktuellen Lockdowns behalten die Deutschen in Sachen Wahrnehmung und Einschätzung von Risiken einen vergleichsweisen kühlen Kopf, so der Versicherer in seinem Report. Während in zahlreichen Ländern Pandemien und Infektionskrankheiten die Rangliste möglicher zukünftiger Risiken anführen, liegen diese in Deutschland erst auf Platz vier.

39 Prozent der befragten Experten schätzen demnach Pandemien und Infektionskrankheiten als zukünftiges Risiko in Deutschland ein, im weltweiten Vergleich liegt der Wert bei weit über der Hälfte (56 Prozent). Die Plätze eins bis drei bilden in Deutschland der Klimawandel (70 Prozent), Cyberrisiken (51 Prozent) und geopolitische Instabilität (47 Prozent).

Zudem sei das Sicherheitsgefühl der Deutschen auffallend stark. Der Aussage „In meinem täglichen Leben fühle ich mich oft angreifbar“ stimmt demnach nur knapp ein Viertel (22 Prozent) der Deutschen zu. Weltweit sind es doppelt so viele (44 Prozent).

Auch mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre festigt sich dieses Stimmungsbild: Während weltweit eine deutliche Mehrheit (76 Prozent) angibt, dass sich die Angreifbarkeit der Bevölkerung im eigenen Land innerhalb der letzten fünf Jahre gefühlt erhöht habe, geben dies unter den Deutschen mit 64 Prozent weitaus weniger der Befragten an.

Schränkt man den Radius auf den eigenen Wohnort ein, so liegt der weltweite Durchschnitt bei 64 Prozent. In Deutschland hingegen sind es weniger als die Hälfte (47 Prozent) für die sich die gefühlte Angreifbarkeit erhöht hat.

„Es gehört seit jeher zu unseren Kernaufgaben, mögliche Risiken in der Gesellschaft zu identifizieren und zu bewerten. Die weitsichtige Risikowahrnehmung der Deutschen in Sachen Klima- und Cyberrisiken stimmt uns dabei positiv. Gleichzeitig kann das hohe Sicherheitsgefühl der Bundesbürger in ihrem persönlichen Umfeld durchaus zu einer Fehleinschätzung alltäglicher Risiken führen.“

Alexander Vollert, CEO der Axa Konzern AG

Insbesondere durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sind viele Arbeitsplätze in die eigenen vier Wände der Arbeitnehmer umgezogen. Neben einem zuletzt durch die Bundesregierung forcierten vermehrten Home-Office-Aufkommen nutzen zahlreiche Arbeitnehmer zudem private Endgeräte für dienstliche Zwecke.

Das Problem: „Wir beobachten eine stetige Zunahme von Cyberangriffen mit gravierenden Folgen für die betroffenen Unternehmen. Eine möglicherweise ohnehin schon instabile IT-Infrastruktur gekoppelt an Mitarbeitende im Home-Office bieten das ideale Einfallstor für sämtliche Cyberangriffe“, erklärt Sabine Träumer, Leitung Cyberversicherung im Industriekundengeschäft, die aktuelle Situation zahlreicher Unternehmen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommen übrigens auch der jüngste Risiko-Report des Weltwirtschaftsforums (WEF). Mit Blick auf das nächste Jahrzehnt dominieren auch hier Umweltrisiken, bezogen auf Auswirkungen und Eintrittswahrscheinlichkeit, so die Studienautoren von Marsh und der Zurich. Gesellschaftliche Brüche, Unsicherheiten und Ängste werden es demnach schwieriger machen, das Maß an Koordination zu erreichen, das notwendig ist, um die fortschreitende Schädigung des Planeten anzugehen.

Glaubt man dem jüngsten Risiko-Barometer des Industrieversicherers AGCS, fürchten die befragten Unternehmen vor allem die Betriebsunterbrechung und investieren mehr in Sicherheit. Die befragten nationalen und internationalen Unternehmen bewerten die Gefahren für ihre Unternehmen sehr ähnlich. In der Reihenfolge der drei Hauptgefahren gibt es lediglich bei der Cybergefahr eine minimale Verschiebung.

Autor: VW-Redaktion

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