Bis zu 60 Mrd. Dollar versicherte Schäden durch Corona: Berenberg passt Brancheneinschätzung an

Bild von Nhat-Tien Le auf Pixabay

Besser als erwartet, dennoch hart: Die Erst- und Rückversicherer können wegen Corona-Schäden zwischen 40 und 60 Mrd. Dollar erwarten. Die Einschätzung der Privatbank Berenberg ist eine Verbesserung gegenüber der ersten Beurteilung. Im letzten Jahr wurde mit einer Spanne zwischen 50 und 70 Mio. Dollar gerechnet. Die Versicherungsbörse Lloyds geht von einer dreistelligen Summe aus.

Die Berenberg-Analysten haben sich die veröffentlichten Zahlen der Versicherer angeschaut und geringere Corona-Schäden gesehen als zunächst erwartet. Aus diesem Grund rechnen die Experten nun mit einer Summe von 40 bis 60 Mrd. Dollar an Gesamtschäden. Zuvor war die Schätzung höher ausgefallen und bewegte sich im Korridor von 50 bis 70 Mrd. Dollar. Für die Branche seien die Schäden „manageable“, berichtet Artemis. Die nun genannte Summe entspricht ungefähr der Hälfte dessen, was Lloyds an Schäden prognostiziert.

Neben den Schäden kommt für die Versicherer erschwerend hinzu, dass Sparten wie die Reiseversicherung derzeit brach liegen und die Kunden einen gesamtwirtschaftlichen Abschwung erwarten, was Auswirkungen auf die Anlagebereitschaft hat.

Das große Finale steht noch aus

Vielleicht muss Berenberg in Bälde den Taschenrechner erneut herausholen. Kommt es zur von vielen erwarteten Olympia-Absage, müssten ein paar Milliarden auf die Gesamtrechnung hinzuaddiert werden. Es droht das größte Schadenereignis der Geschichte, wie eine aktuelle Analyse von VWheute zeigt.

2020 war kein gutes Jahr für die Versicherer, denn auch bei den Naturkatastrophen fällt die Rechnung höher aus als erwartet. Nach einer Analyse des Maklerunternehmens Aon führten 416 Naturkatastrophenereignisse des Jahres 2020 zu wirtschaftlichen Verlusten in Höhe von 268 Mrd. Dollar. Diese Zahl liegt acht Prozent über den durchschnittlichen jährlichen Verlusten in diesem Jahrhundert.

Alles in allem keine gute Zeit für die Versicherer. Allerdings sehen die 2020er-Zahlen der Unternehmen überwiegend gut aus, die Schäden sind also tatsächlich manageable.

Autor: VW-Redaktion

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